Nissan mit Renault, Ford mit VW, BMW mit Toyota – Kooperationen in der Autowelt sind längst ganz normal. Weils Entwicklungskosten spart und geteiltes Know-How doppelt zählt. Jetzt tun sich auch Rolls-Royce und Hyundai zusammen – für einen Wasserstoffantrieb für Flugzeuge. Das gaben beide Unternehmen an der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough bekannt.
Denn: Weil am Boden die Infrastruktur zunehmend zu eng wird, solls künftig auch auf Kurzstrecken vermehrt in die Luft gehen. Natürlich elektrisch und absehbar auch voll autonom, weil erst der eingesparte Pilot die Kosten so weit drückt, dass sich mit solchen Services auch Geld verdienen lässt. Start-ups wie Lilium, Volocopter oder EHang sind ebenso am Thema Lufttaxi dran wie etablierte Aviation-Unternehmen (Airbus) und gar Autobauer wie Porsche und Hyundai.
Rolls-Royce geht schon immer in die Luft
Letztere haben längst ein eigenes Lufttaxi angekündigt. Aussergewöhnlich? Nein, weil der Hyundai-Konzern neben der Autosparte in vielen Industriefeldern tätig ist; u.a. bei Elektrogeräten, Möbeln oder im Schiffs- und Maschinenbau. Fürs Lufttaxi hat die Autosparte des Konzerns ein eigenes Start-up namens Supernal in den USA gegründet. Aber was will der britische Nobel-Autobauer Rolls-Royce zu einem Lufttaxi beitragen – das Edel-Interieur?
Sogar das Logo ist gleich: Einst waren der Triebwerkshersteller und der Luxusauto-Bauer ein Unternehmen. 1904 von Henry Royce und Charles Rolls gegründet, stieg die Firma 1914 auch in den Flugmotoren-Bau ein. Spätestens während der Zweiten Weltkriegs machte dieses Geschäft den Löwenanteil der Firmentätigkeit aus. Ausgerechnet die problematische Entwicklung eines Jettriebwerks stürzte Rolls-Royce 1971 in den Konkurs und riss auch die Auto-Sparte mit – die Folge war eine Trennung beider Unternehmensteile.
Nach einem Intermezzo beim Rüstungskonzern Vickers firmiert der Triebwerksbauer seit 2011 als Rolls-Royce Holdings. Das ursprüngliche Logo darf er weiterhin verwenden – er besitzt weiter alle Rechte an der Marke, während BMW als Konzernmutter des Autobauers Rolls-Royce diese nur nutzen darf.
Sogar das Logo ist gleich: Einst waren der Triebwerkshersteller und der Luxusauto-Bauer ein Unternehmen. 1904 von Henry Royce und Charles Rolls gegründet, stieg die Firma 1914 auch in den Flugmotoren-Bau ein. Spätestens während der Zweiten Weltkriegs machte dieses Geschäft den Löwenanteil der Firmentätigkeit aus. Ausgerechnet die problematische Entwicklung eines Jettriebwerks stürzte Rolls-Royce 1971 in den Konkurs und riss auch die Auto-Sparte mit – die Folge war eine Trennung beider Unternehmensteile.
Nach einem Intermezzo beim Rüstungskonzern Vickers firmiert der Triebwerksbauer seit 2011 als Rolls-Royce Holdings. Das ursprüngliche Logo darf er weiterhin verwenden – er besitzt weiter alle Rechte an der Marke, während BMW als Konzernmutter des Autobauers Rolls-Royce diese nur nutzen darf.
Nichts! Denn beim Taxiflieger mit an Bord ist nicht die BMW-Luxustochter, sondern das gleich heissende Unternehmen aus der Luftfahrttechnik. Rolls-Royce Holdings war mal eine Sparte des Autobauers (siehe Box), ist aber längst mit gleichem Logo und Namen alleine unterwegs und eine grosse Nummer in der Entwicklung von Jettriebwerken. Ausserdem hat Rolls-Royce von Siemens die Entwicklung von Flugzeug-Elektroantrieben übernommen. Letzten Herbst wurde die Spirit of Innovation präsentiert: Der Elektroflugzeug-Prototyp schaffte mit 623 km/h den Temporekord für rein elektrisch angetriebene Fortbewegungsmittel, hielt über eine Strecke von 15 Kilometern ein Tempo von über 532 km/h und stieg von Null auf 3000 Meter Höhe innert 202 Sekunden – 60 Sekunden schneller als der alte Rekordträger.
Hyundai-Lufttaxi startet 2028
Gemeinsam mit Hyundai will Rolls-Royce nun einen Elektroantrieb per Wasserstoff-Brennstoffzelle entwickeln. Denn: Mit Wasserstoff lässt sich dank höherer Energiedichte mehr Reichweite erzielen als mit Batterien, die für sinnvoll nutzbare Flugzeuge zu schwer und zu gross sind. Im Jahr 2025 solls einen Prototypen geben; eingesetzt werden soll der Antrieb in Flugzeugen für den Regionalverkehr – nicht nur von Hyundai, sondern auch von anderen Flugzeugbauern.
Schon ab 2028 will Supernal in den USA seinen Lufttaxi-Betrieb auf Kurzstrecken aufnehmen, kurz danach auch in der EU und Grossbritannien. An der Farnborough Airshow zeigte das Start-up schon die Fahrgastkabine des Kurzstrecken-Fliegers namens eVTOL. Sie besteht aus Kohlefaser und wurde von Hyundais Autostylisten um Chefdesigner Luc Donckerwolke (57) mit fünf Sitzplätzen konzipiert.