«Dirty Rolls» nannten sie ihn in den Salons der britischen Aristokratie. Charles Rolls (1877–1910), einer der Gründer der britischen Nobelmarke Rolls-Royce, kam immer mit weisser Krawatte an Events seiner Universität. Bloss war der Schlips schwarz vor Ölflecken – und Rolls war das egal. Kleiderordnung? Konventionen? Er pfiff drauf.
Mit der gleichen Einstellung verdüstert jetzt Rolls-Royce sein Einstiegsmodell zum Ghost Black Badge. «Keine Submarke, sondern eine zweite Haut, eine Art Leinwand für unsere besonderen Kunden, um ihre Individualität auszudrücken», erklärt Torsten Müller-Ötvös, der CEO der britischen Marke in den Händen von BMW. Böser Mummenschanz für Ehrenfrauen und -männer sozusagen. Mit einem Preisschild von wohl um die 370'000 Franken. Mindestens.
Antrieb: 6,75-Liter-V12-Turbobenziner, 600 PS (441 kW), 900 Nm@1600/min, 8-Stufen-Automatik, Allradantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 4,8 s, Spitze 250 km/h
Masse: L/B/H = 5,55/2,48/1,57 m, Gewicht 2490 kg, Kofferraum 507 l
Umwelt: Werk 15,8 l/100 km, 359 g CO2/km, Energieeffizienz G
Preis: ab etwa 370'000 Franken
Antrieb: 6,75-Liter-V12-Turbobenziner, 600 PS (441 kW), 900 Nm@1600/min, 8-Stufen-Automatik, Allradantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 4,8 s, Spitze 250 km/h
Masse: L/B/H = 5,55/2,48/1,57 m, Gewicht 2490 kg, Kofferraum 507 l
Umwelt: Werk 15,8 l/100 km, 359 g CO2/km, Energieeffizienz G
Preis: ab etwa 370'000 Franken
Der Phantom ist eigentlich die Rolls-Royce-Ikone, aber bald nach dem Neustart der Marke unter BMW-Regie fragten Kunden nach gleichem Luxus, aber mit weniger Prunk. Ab 2009 wurde so der kleine Rolls namens Ghost zum meistverkauften Modell der Marke und letztes Jahr aufgefrischt. Doch die Black-Badge-Version kam Müller-Ötvös erst nach einem kleinen Schock in den Sinn: Ein Kunde schickte seinen Rolls zum Tuner, von wo er mit Kühlerfigur, Felgen, Interieur und Details in Tiefschwarz zurückkam. Dieses Geschäft wollte der Rolls-Royce-CEO dann wohl selber machen – und bietet die Black-Badge-Politur längst auch für andere Modelle an.
Schwarz ist die beliebteste Farbe
Jeder Ghost kann in einer von 44'000 Lackfarben geliefert werden, aber die überwältigende Mehrheit bestellt ihn nun in Schwarz. Der Grill und die Kühlerfigur Spirit of Ecstasy werden dunkel verchromt; die 21-Zoll-Räder werden mit 44 Lagen Karbon überzogen. Ein Rautenmuster aus Karbon- und Metallfasern wird mit mehreren Lagen gepressten Holzes zusammengebacken und in die Armaturentafel eingelassen. Die Uhr trägt eine mit 152 LEDs beleuchtete Frontplatte, im Dachhimmel strahlen 90'000 Lichtpunkte als Sternenhimmel.
Unter der endlosen Haube säuselt der wohl letzte Verbrennungsmotor in einem Rolls-Royce. Bloss die 29 Zusatz-PS des V12 sind bei 600 PS Gesamtleistung kaum spürbar. Dafür beherrscht er dank neuem Auspuffresonator jetzt auch böses Brüllen. Einen Sportmodus gibts natürlich nicht – Ehrenmänner und -frauen rennen nicht, sie schreiten. Trotzdem gibts einen sogenannten Low-Modus, der die Fahrwerksdämpfer versteift und Gaspedal und Acht-Stufen-Automatik schärfer stellt. Trotz identischer Fahrleistungen wie beim normalen Ghost fühlt sich der Black Badge so dynamischer und sportlicher an. Und irgendwie düsterer.