Jedes neu lancierte Modell von Lexus sorgt in der Schweiz erst für ordentliche Verkaufszahlen – aber dann flachen die Zahlen jeweils wieder ab. Doch von der neuen Generation des Mittelklasse-SUVs NX erhofft sich die Toyota-Nobelmarke nun mehr Kontinuität. Immerhin macht er fast ein Drittel des Lexus-Geschäfts in Europa aus und soll die Marke absehbar über die 100'000er-Marke hieven, hofft Europa-CEO Pascal Ruch.
Mit der ersten NX-Generation 2014 wurde das Lexus-Design zackig; die Neuauflage wirkt viel harmonischer. «Die Kunden fragten nach mehr optischer Breite», sagt Lexus-Produktplaner Spiros Fotinos. Daher die neu durchgehende Rückleuchte, die den Fünfplätzer von hinten nicht mehr so schmalbrüstig wirken lässt. Wirklich stolz ist er auf das neue Interieur: Weiter aufpolierte Materialien, ein zum Fahrer geneigtes Cockpit, viel Freiraum für den Beifahrer und ein neues Bediensystem mit 14-Zoll-Touchscreen bedeuten einen Riesenschritt. Smartphone-Kopplung? Kein Problem mehr. Ausserdem reagiert es 3,6-mal schneller als beim Vorgänger. «Tablet-mässig», sagt Fotinos.
Hybrid und Plug-in-Hybrid
Technisch steht der NX auf einer neuen Plattform, die auch Elektrifizierung erlaubt – allerdings nicht rein elektrische Antriebe. Zum Hybridantrieb mit Lithium-Ionen-Akku als Front- oder Allradler, der neu 242 PS leistet, 15 Prozent schneller spurtet, aber zehn weniger verbraucht, gibts erstmals einen Plug-in-Hybridantrieb mit 306 PS Systemleistung wie im Toyota RAV4. Per elektrischer Hinterachse kommt er mit 4x4 und einer rein elektrischen Reichweite von 63 Kilometern. Wars das? Eher nicht; eine F-Sport-Version soll schon ihre Testrunden drehen. Reine Benziner gibts nur in Osteuropa und den USA, wo man es noch nicht so mit der Elektrifizierung hat.
Die Assistenzsysteme erkennen nun 36 Prozent mehr potenzielle Gefahren oder Menschen im Umfeld des Autos. Neu triggert der NX selbsttätig die Lenkung, wenns ein schnelles Ausweichmanöver braucht. Gegen Aufpreis lassen sich Parkier-Automatik und ein Warner für querenden Verkehr ordern. Selbst Radfahrer dürften dem NX etwas abgewinnen können: weil er vor Velos im toten Winkel warnt, wenn man die Tür öffnen will. Was das alles beim Start ab Oktober kosten wird, ist noch nicht festgelegt – die Preise sollen sich ungefähr auf Vorgänger-Niveau bewegen, sagt Ruch.