Höhere Kosten für Fremdmarken
Tesla gibt Supercharger für alle E-Autos frei

Mit über 35'000 Superchargern betreibt Tesla laut eigenen Angaben das grösste Schnellladenetz der Welt. Nun gibt das US-Unternehmen die ersten Stationen für E-Autos anderer Marken frei – auch in der Schweiz. Die Gebühren sind allerdings höher als für Tesla-Fahrer.
Publiziert: 20.06.2022 um 11:05 Uhr
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Aktualisiert: 20.06.2022 um 14:44 Uhr
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US-Elektroautobauer Tesla gibt die ersten Supercharger-Schnellladestationen nach und nach für Fahrzeuge anderer Marken frei.
Foto: Zvg
Andreas Engel

Die Niederlande waren im vergangenen Herbst als Erste dran, nun folgen viele weitere Länder Europas – darunter auch die Schweiz: US-Elektroautobauer Tesla gibt die ersten Supercharger-Schnellladestationen nach und nach für Fahrzeuge anderer Marken frei. Dieser «Supercharger-Zugang für Fremdmarken», wie Tesla das Pilotprojekt nennt, habe das Ziel, den weltweiten Übergang zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen.

Mitte Juni teilte Tesla über Twitter mit, dass Elektroautos anderer Hersteller jetzt auch an ausgewählten Superchargern in Dänemark, Finnland, Deutschland, Luxemburg und eben in der Schweiz Energie ziehen können. Bereits zuvor waren Ladepunkte in Norwegen, Frankreich, Österreich, Belgien, Spanien, Schweden und Grossbritannien freigegeben worden.

Zusätzliche Kosten

Allerdings sind noch lange nicht alle Supercharger für Fremdmarken nutzbar. Laut Blick-Recherchen können in der Schweiz nur fünf Standorte von Autos anderer Marken zum Laden genutzt werden, und zwar die Supercharger in Bulle FR, Egerkingen SO, Kriegstetten SO, Oftringen AG und Steg-Hohtenn VS. Und auch die Preise seien höher als für Tesla-Fahrer, wie das Unternehmen auf seiner Website schreibt: «Die Preise für Nicht-Tesla-Fahrer berücksichtigen die zusätzlichen Kosten, die anfallen, um das Laden einer Vielzahl von Fahrzeugen zu unterstützen, sowie die notwendigen Anpassungen unserer Standorte, um diese Fahrzeuge aufzunehmen.»

Die Tarife würden je nach Standort variieren und könnten in der fürs Laden notwendigen Tesla-App fürs Smartphone abgerufen werden. In der Schweiz kostet die Kilowattstunde (kWh) im Schnitt 70 Rappen – die Kosten könnten mit einer Ladenetz-Mitgliedschaft aber gesenkt werden. Diese kostet in der Schweiz knapp 14 Franken pro Monat – die Ladekosten sinken damit auf 57 bis 59 Rappen/kWh. Je nach Standort kann an den Superchargern mit 125 bis 250 kW geladen werden.

Neue Supercharger geplant

Damit die Schnelllade-Stationen in Zukunft nicht überlastet werden, sollen in den kommenden drei Jahren verstärkt neue Supercharger installiert werden – im Dezember 2020 hatte Tesla auf der Autobahn A4 bei den My-Stop-Raststätten Obfelden (Richtung Zug) beziehungsweise Affoltern am Albis (Richtung Zürich) die bisher grösste Schnellladestation der Schweiz in Betrieb genommen. Gleich 24 Supercharger (je 12 in jede Fahrtrichtung) der dritten Generation stehen dort für die Regionen Zürich und Zug zur Verfügung. In China wurde kürzlich der weltweit 35'000. Supercharger in Betrieb genommen. Damit habe man das weltweit grösste Schnellladenetz, so der Elektroautobauer.

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