Grosser Tag in Grünheide (D): Heute, 22. März 2022, wird im nagelneuen Tesla-Werk im deutschen Bundesland Brandenburg der allererste deutsche Tesla vom Band rollen. Und Elon Musk (50) wird es sich nicht nehmen lassen, die Schlüsselkarte für das erste Exemplar der ersten Kundin Punkt 15:00 Uhr persönlich in die Hand zu drücken. Bis zu 500 Gäste werden zur Werkseröffnung erwartet; darunter der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (63), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (52) und Dietmar Woidke (60), Ministerpräsident des Landes Brandenburg.
Tesla-CEO Elon Musk dürfte dabei ein Stein vom Herzen fallen. Das neue Werk kostete ihn zwei Jahre Bauzeit, geschätzte Investitionen von rund 5,2 Milliarden Franken und einiges an Nerven. Denn von Anfang an war die Tesla-Fertigung auf der buchstäblichen grünen Wiese Grünheide umstritten: Bei Anwohnern, die um ihre Wasserversorgung bangten. Bei Umweltschützern, wegen der massiven Eingriffe in die Natur. Und bei deutschen Gewerkschaftern, die befürchteten, Tesla werde sich – wie über die US-Fabriken kolportiert – auch in Deutschland über Mitarbeiterinnenrechte hinwegsetzen. Bis letzten Herbst waren rund 800 Einwände gegen das Werk auf einem Online-Portal aufgelaufen.
Bau zuerst ohne Genehmigung
Zudem wurde der Bau des Werks ohne abschliessende Genehmigung bereits begonnen. Auf den letzten Drücker wurde erst am 4. März die definitive Betriebsgenehmigung durch das Land Brandenburg erteilt – für deutsche Verhältnisse damit dennoch im Eiltempo. Am selben Tag wurde noch Einspruch gegen das Wassermanagement der Fabrik eingelegt; dieses wurde aber wenig später abschliessend vom Verwaltungsgericht Frankfurt/Oder genehmigt. Tesla darf daher für die nachträglich zusätzlich geplante Batteriefertigung rund 3,8 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr beziehen.
Seit Wochen produziert der E-Auto-Pionier bereits in seinem Werk in Grünheide das Model Y – zur Probe. Viele der Karosserien wurden gleich wieder verschrottet, andere zu kompletten Testfahrzeugen montiert. Doch Tesla ist nicht gleich Tesla: Die Model Y made in Germany werden sich von den in Texas oder China montierten unterscheiden.
Dank eines neu konstruierten Gussrahmens vorn sollen die deutschen Teslas zum Beispiel deutlich mehr Zuladung haben. Bei der Performance-Version des Model Y soll diese rund 640 Kilogramm betragen gegenüber deren 390 bei bisherigen Versionen. Dazu dürfte auch das Fahrwerk entsprechend angepasst werden.
Vor allem aber werden in Grünheide wohl ab Ende März neue Tesla-eigene Batteriezellen eingebaut, die die Reichweite um rund 50 Prozent steigern sollen. Und: Verarbeitung und Endkontrolle dürften sich deutlich verbessern, weil europäische Kundinnen bei Interieurs zum Beispiel genauer hinschauen.
Seit Wochen produziert der E-Auto-Pionier bereits in seinem Werk in Grünheide das Model Y – zur Probe. Viele der Karosserien wurden gleich wieder verschrottet, andere zu kompletten Testfahrzeugen montiert. Doch Tesla ist nicht gleich Tesla: Die Model Y made in Germany werden sich von den in Texas oder China montierten unterscheiden.
Dank eines neu konstruierten Gussrahmens vorn sollen die deutschen Teslas zum Beispiel deutlich mehr Zuladung haben. Bei der Performance-Version des Model Y soll diese rund 640 Kilogramm betragen gegenüber deren 390 bei bisherigen Versionen. Dazu dürfte auch das Fahrwerk entsprechend angepasst werden.
Vor allem aber werden in Grünheide wohl ab Ende März neue Tesla-eigene Batteriezellen eingebaut, die die Reichweite um rund 50 Prozent steigern sollen. Und: Verarbeitung und Endkontrolle dürften sich deutlich verbessern, weil europäische Kundinnen bei Interieurs zum Beispiel genauer hinschauen.
Die rasante Realisierung des ersten europäischen Tesla-Werkes dürfte auch mit der wirtschaftlichen Situation in Brandenburg zusammenhängen. Politiker liessen sich im Eiltempo begeistern von einer halben Mio. produzierten Fahrzeugen jährlich und bis zu 12'000 Arbeitsplätze im Endausbau. Die Hoffnungen scheinen sich zu erfüllen: Tesla hat angekündigt, den Grossteil der in der Produktion benötigten Bauteile in der Region zu kaufen. Das dürfte weitere Arbeitsplätze schaffen.
Mit seinem Besuch zur Eröffnung ist Musk nun zum fünften Mal in Grünheide. Der Bau des Werkes war zuletzt Chefsache; der Berner Sascha Zahnd (46) warf 2021 als Teslas Europachef das Handtuch. Bis Ende Jahr sollen in Grünheide noch 50–100'000 Exemplare des Model Y vom Band laufen; später soll auch das technisch eng verwandte Model 3 hier gebaut werden. Die zugehörige Batteriefabrik dürfte aber erst Ende 2022 ihren Betrieb aufnehmen.