Ford gibt Fahrleistungen des Elektro-SUV Mustang Mach-E bekannt
Ford wird wilder als erwartet

Stromer statt fetter V8: Ford erweitert Anfang 2021 seine Mustang-Palette mit dem Elektromodell Mach-E. Die Serienversionen können alle mehr als bisher angekündigt.
Publiziert: 23.12.2020 um 06:20 Uhr
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Aktualisiert: 23.12.2020 um 14:20 Uhr
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Ford wird wilder als erwartet: Anfang 2021 startet bei uns Fords erstes ernsthaftes Elektromodell Mustang Mach-E.
Foto: Shutterstock / Allen Paul Photography
Andreas Faust

Keinen anderen Satz hat Fords Elektro-Chefentwickler Darren Palmer öfter in den letzten Jahren gehört. «Pfusch nicht an unserem Lieblingsmodell herum!» – das schrieben ihm Besitzer eines Ford Mustang und sagten ihm sogar seine Kollegen bei Ford. Denn einige von ihnen fahren die US-Sportwagen-Ikone auch selbst. Palmers Kollege Ron Heiser besass in seinem Leben gar schon neun Exemplare.

Warum die Aufregung? Weil Palmer an einem neuen Mustang arbeitete – keinem Sportcoupé, sondern einem SUV. Nicht mit vollfettem V8-Benziner, sondern mit Elektroantrieb. «Ausverkauf einer Ikone», witterten die einen, «Langeweile» die anderen. Doch jetzt hat Ford endlich auch Fahrleistungen und Reichweiten seines im kommenden Jahr startenden Mustang Mach-E bekanntgegeben.

Europa-Version in den Startlöchern

Und siehe da: Der Fünfplätzer galoppiert schneller und trabt weiter als erwartet. Bis zu 610 Kilometer Reichweite – statt 600 wie angekündigt – schafft die Version mit Hinterradantrieb und grösster Batterie – das ist Tesla-Niveau. Und der bis zu 487 PS starke GT mit Allrad (angekündigt waren 465 PS) spurtet in 3,7 Sekunden auf Tempo 100. Kommt allerdings erst später im kommenden Jahr.

Für Europa laufen derzeit noch letzte Anpassungen, weil Europäer schneller fahren und unsere Strassen schmaler und kurviger sind und Federn, Dämpfer und Fahrassistenten darauf noch abgestimmt werden müssen. Aber in den ersten Monaten 2021 wird der Mustang Mach-E auch bei uns von der Leine gelassen. Allerdings nur online: Es gibt fünf Antriebe zur Wahl, aber nur eine Ausstattung, sieben Farben und zwei Pakete mit Optionen – das kriegen Käufer auch ohne Händler hin, findet Ford. Zumal die Marke viele Neukunden erwartet, die jünger, digitaler und urbaner sind als bisher und Ford noch nie auf dem Zettel hatten.

Mehr Leistung, mehr Reichweite

Auch die Varianten unter dem GT kommen stärker und effizienter als bisher angekündigt: Die Basisversion mit Hinterradantrieb, 269 PS (statt bisher 258 PS) und einer Batterie mit 68 Kilowattstunden (kWh) nutzbarer Kapazität kommt ab 49'560 Franken, geht in 6,1 Sekunden auf Tempo 100 und schafft maximal 180 km/h, weil höheres Tempo zu rasant leersaugen würde. Wenn nach 440 Kilometern die Batterie leer ist, kann entweder zu Hause mit 11 Kilowatt (kW) Ladeleistung oder am Gleichstrom-Schnellader bis 150 kW nachgeladen werden. Warum nicht auch Laden mit 22 kW, wie es manche Konkurrenten anbieten? «Das schafft kaum eine Hausinstallation», sagt Palmer. Langsam laden zu Hause, schnell am öffentlichen Schnelllader sei das optimale Konzept. «Oder man lädt beim Arbeitgeber – umsonst...», grinst Palmer und meint das wohl nur so halb ernst.

Über der Basis gibts vier weitere Antriebsversionen mit 88 kWh-Batterie (Netto-, also nutzbare Kapazität), Hinterradantrieb und 294 PS (angekündigt: 285 PS), 68 oder 88 kWh mit Allrad und 351 PS (angekündigt: 337 PS) und den GT mit Allrad, 88 kWh und 487 PS, allerdings dann nur 378 Kilometer Reichweite. Dafür schafft er als einziger auch Tempo 200. Da dürften auch Fans des normalen Mustang nicht mehr meckern.

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