Seit Erfindung des Automobils im Jahre 1886 hatte lange ein Motor zum Vorwärtskommen gereicht. Aber in Zeiten der Elektromobilität ist eben alles anders: Schon Hybride haben zwei Motoren, viele reine Elektroautos inzwischen einen pro Achse, manche gar einen pro Rad, also vier. Jetzt kommt der elektrische Ford Mustang – mit sieben Motoren!
Natürlich ist das nicht der «normale», Ende Jahr startende Strom-Mustang Mach-E. Sondern dessen Bruder Mustang Mach-E 1400. Von seinen sieben Motoren sind drei vorne verbaut und vier hinten. Damit soll der Prototyp auf eine Leistung von 1043 kW (1419 PS) kommen. Kleiner Nachteil: Diese irre E-Rakete darf nur auf die Rennstrecke.
Elektro-Vorurteile abbauen
Fords Rennsport-Abteilung hat den Mach-E 1400 zusammen mit dem Tuner RTR Vehicles auf Basis des Mustang Mach-E entwickelt. Gemeinsam wurden 10'000 Arbeitsstunden investiert, um uns die unterschätzte Leistungsfähigkeit von Elektroautos drastisch vor Augen zu führen. Und entstanden ist sozusagen ein Allround-Rennwagen für alle Fälle!
Der Prototyp soll von Hochgeschwindigkeits-Rennen wie in den Ovalen der Nascar-Serie über Rundstrecken wie bei der Formel 1 bis hin zu Drift-Wettbewerben alle Rennsport-Disziplinen beherrschen. Verblüffend – und fast schon wieder erstaunlich, dass nicht gleich auch Rallye-Einsätze mit auf dem Programm stehen. Möglich machen sollen das Multitalent auf allen Strecken zahlreiche Differenziale und Fahrmodi, die es ermöglichen, mit Allrad-, mit Front- oder mit Heckantrieb zu fahren. Beim Prototyp soll so ermittelt werden, welche Auswirkung verschiedene Abstimmungen auf Energieverbrauch und Leistungsentwicklung haben – damit davon später auch Strassen-Elektriker profitieren.
Eigenheiten der E-Rakete
Eine Besonderheit des Mach-E 1400 ist die hydraulische Handbremse zum Driften. Die ist mit der Antriebssteuerung vernetzt, damit einzelne E-Motoren für einen besseren Drift abgeschaltet werden. Die Haube besteht aus organischen Verbundfasern, die noch leichter sein sollen als Kohlefaser. Und statt des Lithium-Ionen-Akkus kommt eine 56,8-kWh-Hochleistungsbatterie mit Zellen aus Nickel, Mangan und Kobalt zum Einsatz. Zur Reichweite des Rennwagens äussert sich Ford jedoch nicht. Der Mustang Mach-E 1400 solle aber in Kürze bei einem Nascar-Rennen debütieren.