Autohersteller lieben die Rekordjagd – erst recht beim Elektroauto. VW hats vor zwei Jahren mit dem Elektroboliden ID.R vorgemacht: Seit letztem Jahr ist die 500 kW (680 PS) starke Flunder mit 6:05,336 Minuten das schnellste Elektroauto auf der Nürburgring-Nordschleife. Schon im Jahr davor stellte der ID.R mit 7:57.148 Minuten den absoluten Streckenrekord auf der US-Bergstrecke Pikes Peak auf. Und warum das alles? Weil Volkswagen in diesem Jahr mit dem Elektro-VW ID.3 in die E-Mobilität startet.
Jetzt geht Ford denselben Weg, um den elektrischen SUV Mustang Mach-E zu pushen, der Ende Jahr kommen soll. Aber in einer typisch amerikanischen Motorsport-Disziplin über die klassische Viertelmeile. Die Dragster-Beschleunigungsrennen über eine Strecke von exakt 402,34 Meter entstanden in den USA nach dem zweiten Weltkrieg, als Jugendliche sich in getunten Autos illegale Strassenrennen lieferten. Der Trend hat bis heute überlebt – allerdings gibt es inzwischen offiziellen Rennen auf abgesperrten Strecken.
Stromer in der Mustang-Karosserie
Cobra Jet – unter diesem Label baute Ford schon in den 1960er-Jahren Mustang-Versionen mit Siebenliter-V8; vor zwei Jahren kam zuletzt eine nicht für die Strasse zugelassene Mustang-Kleinserie, die in unter neun Sekunden auf 241 km/h spurtete.
Im neuen Mustang Cobra Jet electric steckt statt eines V8-Benziner dagegen ein über 1400 PS (1030 kW) starker Elektromotor, der ein sagenhaftes Drehmoment von 1500 Nm ab der ersten Umdrehung auf die Hinterachse bringt. Die Ingenieure von Ford Performance gehen davon aus, dass der Über-Mustang die Viertelmeile in rund acht Sekunden zurücklegen und dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 274 km/h (ca. 170 mph) erreichen wird. Das wäre ein neuer Bestwert.
Seine Weltpremiere wird der Bolide im Verlauf des Jahres bei einem Dragster-Rennen in den USA feiern. Er soll das mögliche Potenzial des Elektroantriebs aufzeigen und ist gleichzeitig eine Hommage an den Ford Mustang Cobra Jet von 1968. Der elektrische Serien-Mustang Mach-E soll nach aktuellem Stand im November ab 49'560 Franken in der Schweiz an den Start gehen.