Facelift fürs wichtigste BMW-Modell
Der 3er bleibt noch beim Verbrenner

Frische Technik für BMWs Bestseller: Die Mittelklasse-Modelle der 3er-Reihe bekommen ab Juli viel Technik aus den Stromern der Münchner Marke – mit einer Ausnahme.
Publiziert: 20.05.2022 um 12:58 Uhr
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Läuft die 3er-Reihe nicht, würde es eng bei der Münchner Marke, weshalb jetzt das Mittelklasse-Modell aufgefrischt wird.
Foto: Zvg
Stefan Grundhoff

BMW-Kunden wollen vor allem SUVs? In der Schweiz schon. Bei uns war der X3 mit fast 3400 Exemplaren 2021 der meistverkaufte BMW. Aber weltweit blieben die 3er-Reihe und die zugehörigen 4er-Coupés 2021 weiterhin die Goldesel: Mit 22 Prozent Anteil an den globalen Verkäufen war mehr als jeder fünfte ausgelieferte BMW solch ein Mittelklasse-Modell. Mit einem Zuwachs von rund 70'000 Exemplaren gegenüber 2020 sogar mit steigender Tendenz. Und weit vor den zweitplatzierten X3 und X4.

Läuft der 3er nicht, würde es eng bei der Münchner Marke, weshalb jetzt aufgefrischt wird. Neu gestaltet auf den Juli wurde die Front mit neuer Niere und geänderten LED-Scheinwerfern. Am Heck hat sich abgesehen von einer neu gestalteten Heckschürze nichts Grundlegendes getan.

Instrumente aus den Stromern

Den grössten Schritt macht die Instrumententafel. Denn das von den Elektro-BMWs iX und i4 bekannte gekrümmte Doppeldisplay ersetzt nun auch die bisherigen Instrumente vom 3er. Während der Fahrer auf ein 12,3 Zoll grosses Display hinter dem Steuer blickt, lassen sich die weiteren Funktionen auf dem 14,9 Zoll grossen Multifunktionsdisplay in der Mitte des Armaturenbretts bedienen.

Serienmässig sind künftig Dreizonen-Klimaautomatik, Navi, abblendbarer Innenspiegel und Parksensoren an Front und Heck. Auf Wunsch gibt es optionale Pakete mit Fahrerassistenten. Unverändert: Den 3er gibts weiter als Limousine und Kombi. Neu ist aber, dass auch die Sportversion M3 ab Jahresende als Touring im Angebot sein wird.

Fertig für die Handschaltung

Elektro? Noch Fehlanzeige; wer einen Stromer-3er haben will, muss zum i4 greifen. Elektrifizierte Plug-in-Hybride bleiben als 320e und 330e aktuell mit 204 PS (150 kW) und 292 PS (215 kW) im Programm. Ihr Verbrauch liegt zwischen 1,3 und 1,8 Litern Sprit auf 100 Kilometern; die elektrische Reichweite ist mit 59 bis 64 Kilometern jedoch recht überschaubar. Die reinen Verbrenner als Vier- und Sechszylindertriebwerke reichen von 150 PS (110 kW) bis 374 PS (275 kW); darüber rangieren die M-Modelle.

Der Top-Sechszylinder des M 340i und die Dieselversionen sind ab sofort mit einem 48-Volt-Bordnetz mit Boost und erhöhter Rekuperation ausgestattet, das den Verbrauch weiter reduzieren soll. Fertig Handschaltung – Achtgangautomatik und mindestens 17 Zoll grosse Alufelgen sind serienmässig. Die Sechszylinder haben obligatorisch Allrad, bei den Vierzylindern kann er hinzubestellt werden. Los gehts mit dem BMW 318i, der als 150 PS starke Limousine mindestens 51'900 und als Touring ab 53'900 Franken kostet.

Elektro? Nur für China

Einen Stromer gibts dann aber doch – allerdings nur für China: Der BMW i3 eDrive 35L (nicht zu verwechseln mit dem gerade bei uns eingestellten Karbon-Stromer i3) wird von einem Elektromotor mit 286 PS (210 kW) angetrieben, spurtet auf Tempo 100 in 6,2 Sekunden und braucht nur 14,3 Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer. Macht mit dem 70,3 kWh-Akkupaket eine Reichweite über 520 Kilometern. Und warum gibts ihn nicht bei uns? Grund dürfte die bescheidene Ladeleistung von 95 Kilowatt sein – da sind wir in Europa dank Ionity und Co. doch deutlich mehr gewohnt.

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