Wer diese Woche mit dem Auto im benachbarten Ausland unterwegs ist, sollte ein besonders wachsames Auge auf den Tacho haben und das vorgeschriebene Tempo peinlichst genau einhalten. Denn: Die Polizeibehörden aller EU-Mitgliedstaaten führen seit Montag europaweit und noch die ganze Woche bis Sonntag, 11. August, die intern als «Operation Speed» bezeichnete Präventionskampagne gegen Temposünder durch.
Das heisst konkret: Während den nächsten fünf Tagen finden rund um die Schweiz verstärkt Tempokontrollen auf den Strassen und Autobahnen statt. Die Operation Speed wird seit 2012 jeden Frühling von Polizeibehörden in ganz Europa konzertiert durchgeführt. Höhepunkt ist dabei jeweils der in Deutschland als Blitzermarathon bezeichnete einzelne Tag, an dem ganz besonders viele Kontrollen stattfinden.
Neu ein zweiter Jagdtermin in diesem Jahr
Neu ist aber der zweite Termin mitten in den Sommerferien. Gegenüber dem Frühling werden diese Woche die Tempokontrollen jedoch mit gleichmässiger Intensität über alle Tage verteilt. Alleine in unserem nördlichen Nachbarland Deutschland beteiligen sich mit Baden-Würtemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein fast alle grossen Bundesländer.
Einzig in Bayern können Autofahrende auch diese Woche entspannt und ohne verkrampften Blick auf den Tacho durchs Land reisen. Die Polizei des flächengrössten Bundeslandes nimmt an der zweiten Jagd auf Temposünder in diesem Jahr nicht teil. Auch das Saarland, Berlin und Bremen verzichten jetzt im Sommer auf die Temposünder-Jagd.
Operation Speed lohnt sich auch finanziell
Eigentlich erstaunlich: Denn aus Sicht der deutschen Polizeikorps war der erste Blitzermarathon 2024 am Freitag, 19. April, auch finanziell lukrativ. So wurden an diesem Tag gemäss «Auto Bild» alleine im an die Schweiz angrenzenden Bundesland Baden-Würtemberg an 425 Kontrollstellen 13’659 Temposünder geblitzt – und es kam zu 113 Fahrverboten. An diesem Blitzermarathon-Freitag wurden nur in Baden-Würtemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg und Hessen insgesamt 34’136 Temposünderinnen und -sünder erwischt.
Wie hoch wird wohl die Fangquote Ende dieser Woche nach der zweiten Operation Speed dieses Jahres sein?
Übrigens: Wenn man als Schweizer in Deutschland gebüsst wurde, weil man zu schnell unterwegs war, sollte man diese Busse nicht ignorieren, sondern unbedingt begleichen. Denn seit diesem Frühjahr treiben Schweizer Behörden auch deutsche Bussen ein.