Auf einen Blick
- VW verliert an Dominanz im Schweizer Automarkt
- Tesla schafft es nur in 13 Kantonen in die Top Ten der Neuzulassungs-Markenhitparade
- Mietwagen-Neuzulassungen stiegen um 11,7% und polierten den Gesamtmarkt auf
Noch vor einem Jahrzehnt wurde die ganze Schweiz von einem einzigen Autohersteller dominiert. In 24 Kantonen war VW die am meisten verkaufte Neuwagenmarke. Lediglich in Basel-Stadt und Zug konnte BMW sowie in Appenzell Innerrhoden Mercedes diese Volkswagen-Dominanz durchbrechen.
Heute ist die Schweizer Autolandschaft deutlich vielfältiger und bunter geworden, wie die von Autoconsultant Guido Biffiger für SonntagsBlick aufbereiteten Neuwagen-Zulassungszahlen 2024 des Bundesamts für Strassen Astra zeigen. So lag Ende 2024 die einst den Schweizer Markt fast erdrückende Marke VW nur noch in acht Kantonen an der Spitze der Neuzulassungen. Überholt von Konzernschwester Skoda, die in neun Kantonen ganz zuoberst steht. Premiummarke Mercedes schafft in fünf Schweizer Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein die Topplatzierung, Rivale BMW in drei und Audi in einem.
Dieses Ergebnis ist auch eine Folge der letztjährigen PW-Neuzulassungen in der Schweiz, wo Marktführer VW erneut Federn lassen musste (–14,8 Prozent) und viel von seinem einst grossen Vorsprung auf die nächsten Verfolger eingebüsst hat. Lag VW 2016 noch rund 17’700 Zulassungen vor dem dahinter folgenden Rivalen BMW, vermochte VW seine Leaderposition zwar im abgelaufenen 2024 noch zu halten. Allerdings betrug der Vorsprung auf den nächsten Verfolger BMW lediglich noch 2763 Neuzulassungen. Während VWs Neuimmatrikulationen in den letzten zehn Jahren von einst stolzen 42’743 (2016) auf aktuell 24’891 geschrumpft sind, blieben dagegen die Neuzulassungen der nächstplatzierten Marken BMW, Skoda, Mercedes und Audi während dieser Periode mehrheitlich stabil oder legten am Ende sogar leicht zu.
BMW, Skoda und Audi in jedem Kanton in den Top Ten
Bei der genaueren Analyse der Zulassungszahlen 2024 in den einzelnen Schweizer Kantonen fällt auf, dass nur BMW, Skoda und Audi in jedem Schweizer Kanton unter den Top Ten vertreten sind. VW dagegen nicht. Weil offenbar die Appenzeller Innerrhoder nicht auf Volkswagen stehen, verpasst VW dort die Top Ten. Und obwohl Tesla mit dem Model Y zwar (noch) das meistverkaufte Modell in unserem Land stellt, schafft es die US-Marke nur gerade in 13 Kantonen unter die zehn bestplatzierten Marken – mit Platz 5 im Kanton Basel-Stadt als Bestwert. Und ebenfalls bemerkenswert: Opel, einst mit VW die populärste Marke in unserem Land, schafft in keinem einzigen Kanton den Sprung in die Top Ten, einzig bei den Mietwagen resultiert Rang 9.
Die 14'788 neu immatrikulierten Personenwagen im ersten Monat dieses Jahres liegen fast drei Prozent unter dem bereits tiefen Marktniveau des Januars 2024. Oder, wie es die Importeursvereinigung Auto Schweiz drastisch formuliert: «der schwächste Januar des laufenden Jahrtausends». Deren Präsident Peter Grünenfelder (57) urteilt: «Diese Zahlen sind alarmierend!» Sie unterstreichen die Befürchtungen der Branche, dass auch das Autojahr 2025 kein gutes wird. Wie schon die letzten fünf Jahre nicht. Die 247’882 neu zugelassenen Personenwagen 2024 sind jedenfalls weit weg von den einst über 300’000 jährlich neu immatrikulierten Einheiten in Zeiten vor Corona.
Laut Auto Schweiz ist eine Verunsicherung und Kaufzurückhaltung vor allem bei elektrischen oder elektrifizierten Modellen spürbar. Deshalb fordert Grünenfelder: «Der Bundesrat soll auf die geplante rückwirkende Inkraftsetzung der neuen CO₂-Verordnung verzichten und stattdessen ein Rahmenprogramm für Elektromobilität vorlegen, das sich an der Marktrealität orientiert.» Konkret fordert er vom Bund fünf Massnahmen: die vierprozentige Importsteuer für E-Autos soll für fünf Jahre ausgesetzt werden. Für Firmen und Private soll es eine Steuererleichterung geben, wenn sie Ladestationen bauen. Die Strompreise bei Ladestationen sollen stets ausgewiesen werden müssen – genau so, wie es an Benzin- und Dieseltankstellen auch der Fall ist. Und es soll weniger Regulierungen geben. Vor allem keine, die über die EU-Vorgaben hinausgehen. Verzichtet der Bundesrat nicht auf die rückwirkende Inkraftsetzung der neuen CO₂-Verordnung, drohen den Schweizer Autoimporteuren Strafzahlungen von bis zu einer halben Milliarde Franken jährlich, befürchtet Grünenfelder.
Die 14'788 neu immatrikulierten Personenwagen im ersten Monat dieses Jahres liegen fast drei Prozent unter dem bereits tiefen Marktniveau des Januars 2024. Oder, wie es die Importeursvereinigung Auto Schweiz drastisch formuliert: «der schwächste Januar des laufenden Jahrtausends». Deren Präsident Peter Grünenfelder (57) urteilt: «Diese Zahlen sind alarmierend!» Sie unterstreichen die Befürchtungen der Branche, dass auch das Autojahr 2025 kein gutes wird. Wie schon die letzten fünf Jahre nicht. Die 247’882 neu zugelassenen Personenwagen 2024 sind jedenfalls weit weg von den einst über 300’000 jährlich neu immatrikulierten Einheiten in Zeiten vor Corona.
Laut Auto Schweiz ist eine Verunsicherung und Kaufzurückhaltung vor allem bei elektrischen oder elektrifizierten Modellen spürbar. Deshalb fordert Grünenfelder: «Der Bundesrat soll auf die geplante rückwirkende Inkraftsetzung der neuen CO₂-Verordnung verzichten und stattdessen ein Rahmenprogramm für Elektromobilität vorlegen, das sich an der Marktrealität orientiert.» Konkret fordert er vom Bund fünf Massnahmen: die vierprozentige Importsteuer für E-Autos soll für fünf Jahre ausgesetzt werden. Für Firmen und Private soll es eine Steuererleichterung geben, wenn sie Ladestationen bauen. Die Strompreise bei Ladestationen sollen stets ausgewiesen werden müssen – genau so, wie es an Benzin- und Dieseltankstellen auch der Fall ist. Und es soll weniger Regulierungen geben. Vor allem keine, die über die EU-Vorgaben hinausgehen. Verzichtet der Bundesrat nicht auf die rückwirkende Inkraftsetzung der neuen CO₂-Verordnung, drohen den Schweizer Autoimporteuren Strafzahlungen von bis zu einer halben Milliarde Franken jährlich, befürchtet Grünenfelder.
Womit wir bei den Mietautos wären. Wurden diese noch vor zehn Jahren statistisch den Kantonen Zürich, Basel-Stadt und Waadt zugeordnet, werden sie heute vom Astra separat unter der Kategorie Mietwagen aufgeführt – und verfälschen so nicht mehr das Bild in Kantonen mit vielen zugelassenen Mietautos wie aktuell in Appenzell Innerrhoden oder früher Schaffhausen und Waadt. Die Nase vorn bei den Mietwagen haben die Marken VW vor BMW und Renault. Generell fällt auf, dass im abgelaufenen Jahr schweizweit ausserordentlich viele neue Mietwagen zugelassen wurden (+ 11,7 Prozent gegenüber 2023) und diese mit einem Marktanteil von 6,7 Prozent wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht haben – und so massgeblich dafür sorgten, dass der Schweizer Gesamtmarkt nicht noch schlechter abschnitt.