Der Fürst von Monaco hat sein eigenes Automuseum
Fürst Albert und seine Boliden

Kommendes Wochenende dröhnen in Monte Carlo wieder die Rennmotoren: Zum 80. Mal wird der Grand Prix von Monaco auf dem irren Stadtkurs ausgetragen. Auch Fürst Albert ist Fan und liess Blick hinter die Kulissen seines eigenen Automuseums schauen.
Publiziert: 27.05.2023 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2023 um 19:32 Uhr
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Einblick: Bei der Gründung des Kreises der «Freunde der Automobilsammlung Fürst Albert II.» zeigte Fürst Albert II. seine Autosammlung. Im Bild: Ex-F1-Pilot Thierry Boutsen (65) und Fürst Albert II. von Monaco (65) (v.r.).
Foto: MICHAEL ALESI
Andreas Faust und Roland Löwisch

Sowas gibts nur in Monaco: Ein waschechter Fürst, Formel-1-Pilot Thierry Boutsen (65) und Ferry-Porsche-Enkel Ferdinand Porsche (62) treffen sich, um einen Freundeskreis zu starten – den der «Freunde der Automobilsammlung Fürst Albert II.». Sonst beherrschen eher Fürst Alberts II. (65) Gattin Charlène und der Beziehungsstatus der beiden die Schlagzeilen, aber hier gehts für einmal um die Leidenschaften des Regenten. Der spickte in diesem Frühjahr seine persönliche Autosammlung, ausgestellt in einem kleinen, aber feinen Museum in Monte Carlo, mit Leihgaben aus Anlass des 75. Geburtstags von Porsche als eigenständiger Automarke. Porsches Werksmuseum schickte ebenso Autos wie private Sammler. Man hilft sich unter Freunden.

Erst im letzten Jahr hat Auto-Superfan Albert II. seine Sammlung öffentlich zugänglich gemacht. Zwischen all den geliehenen Porsche-Boliden aus dem Motorsport steht auch ein grüner 911 Carrera RS. Den hat Alberts Vater Fürst Rainier III. (1923–2005) einst erworben – als Gebrauchtwagen. Fahren durfte Albert ihn als junger Mann nur selten. Sein einziger eigener Porsche war ein 928: «Für mich das ideale Alltagsauto», erinnert er sich. Er wurde in eine autobegeisterte Familie hineingeboren: «Das Automobil war schon immer meine Leidenschaft, ich bin damit aufgewachsen.» Er war sogar sportlich unterwegs: «Ich bin tatsächlich ein paar Rennen gefahren, 1985 und 1986. Allerdings nicht in einem Porsche, sondern auf Mitsubishi.»

Eine Familie von Autofans

Sein Vater Fürst Rainier III. kaufte 1953 als Student sein erstes Auto, einen De Dion Bouton von 1903. Mit dem fuhr er 1968 immerhin die Rallye London-Brighton – der Wagen gehört noch heute zum Fundus. 1953 fuhr er sogar Rallye im Deutsch&Bonnet unter dem Pseudonym Louis Carladés.

Rund 75 Autos soll die Sammlung des Fürstentums heute umfassen, aber nur ein Teil passt ins Museum. Darin stehen unter anderem Kutschen, ein Ford V8 48 Station Wagon von 1936, einst Jagdwagen der Fürstenfamilie; dazu ein Ferrari 250 GT Cabrio, ein Maserati Mistral 4000 Coupé von Frua und ein Rolls-Royce Silver Cloud von 1956, den einst das Volk dem Herrscher geschenkt haben soll. Berühmt ist der Chrysler Imperial, mit dem Fürst Rainier seine Braut, US-Schauspielerin Grace Kelly (1929–1982), vom Schiff abholte, als sie aus Amerika übersiedelte. Für den Besuch von General de Gaulle im Jahr 1960 lackierte man ihn von Grün auf Schwarz um – das wirkte repräsentativer.

Das Filmauto der Mutter

Unten steht auch der Renault Floride von 1959 in Borneogrün, den der französische Autobauer der Fürstin schenkte. Sie fuhr ihn wohl nicht oft – nur 7000 Kilometer zeigt der Zähler. Den 1954er Sunbeam Alpine Mk1 kaufte Fürst Albert II. selbst, um an die Filmkarriere seiner Mutter zu erinnern. Es ist eine Replika des Autos aus Hitchcocks Film «To catch a thief». Ebenfalls zu sehen: Ein Nash-Healey, den Rainier III. aus Versehen kaufte, weil er ihn mit einem anderen Auto aus einem Hitchcock-Film verwechselte.

Im Erdgeschoss warten Rennwagen – hinten in der Ecke zum Beispiel der Bugatti 35A, den Marcel Lehoux beim allerersten GP von Monaco im April 1929 fuhr. Kunterbunt gemixt daneben ein BMW M1 von 1982, ein Lancia 037 von 1984, ein Peugeot 205 Turbo und ein F1 Lamborghini 291 von 1991. Genug geschwelgt, der Fürst muss zum nächsten Termin. Allerdings nicht im Porsche – er bevorzugt Lexus.

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