Alte Land-Rover Defender sind noch immer heiss begehrt und beliebt – auch bei Fahrzeug-Veredlern. So implantiert ECD Automotive Design aus dem US-Bundesstaat Florida dem rustikalen SUV seit 2013 fette V8 aus dem Hause General Motors. Denn: Amerikanerinnen und Amerikanern sind die originalen Land-Rover-Motoren oftmals zu schlapp und so werden leistungsstarke Corvette-Triebwerke mit bis zu 500 PS unter die Hauben gezwängt. Doch die ECD-Chefs Tom und Elliott Humble und Scott Wallace haben längst die Zeichen der Zeit erkannt und bieten die historischen Defender-Modelle auch mit dem Antrieb eines Tesla Model S an.
So wird der ECD Defender auf Wunsch mit dem 100-kWh-Akkupaket des Model S 100 zu einem Elektro-Offroader im Klassik-Kleid. Das bedeutet 160 km/h Spitzentempo, Brembo-Sportbremsen, Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,6 Sekunden und eine elektrische Reichweite von rund 300 Kilometern. Der Akku kann an der heimischen Steckdose sowie an einem Drei-Phasen-Lader oder an einem Tesla-Supercharger aufgeladen werden.
Individuelle Optik
Optisch sieht man dem Electric Defender seinen Antrieb aus dem Hause Tesla nicht an. Der Ladestecker ist im alten Tankeinfüllstutzen versteckt. Farbe und Ausstattung der Land Rover Defender von ECD werden speziell nach Kundenwunsch zusammengestellt. Nach der erfolgreichen Suche eines geeigneten Fahrzeuges wird es komplett demontiert und restauriert. Dabei bekommt der Offroader eine Luxusausstattung nach Gusto des Kunden. Beispielsweise elektrische Einzelsitze vorne wie hinten, Lederinterieur, Touch-Bildschirme oder eine Hightech-Sound-Anlage. ECD bietet die Fahrzeuge zu Preisen ab 186'000 Franken nur komplett an.
Zum luxuriösen Inneres gibts auch einen kräftigen Auftritt nach aussen mit LED-Zusatzscheinwerfern, Seilwinde, Trittbrettern, Gepäckträger oder Leiter. Für den harten Einsatz im Gelände sind die Modelle nicht nur mit Geländereifen, sondern auch zusätzlichem Unterfahrschutz, Überrollbügel oder einem Bullenfänger ausgestattet. Auf Wunsch wird sogar eine variable Luftfederung eingebaut, damit das Komfortniveau steigt. Denn ins Gelände wollen nur wenige der Kunden und Kundinnen. Der in den USA fehlende TÜV macht dabei viele Extrawünsche machbar, die in Europa unmöglich wären.
Der Kunde ist König
Wer auf einen Defender Pick-up steht, dem liefert die Fabrik bei Orlando (USA) auch eine offene Version in die eigene Einfahrt geliefert. Monatelang wird die Karosserie umgebaut, bevor die 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Veredelung gehen können. Jedes Fahrzeug bekommt mit dem Individualpaket auch einen speziellen Projektnamen – Hotlina, Ambrosia, Sunrise, Fat Bob oder Morpheus. Im Paket enthalten sind eine zweijährige Garantie über 80'000 Kilometer und rund 400 Kilometer zum Start.
Wer nicht allzu viele Monate auf seinen Traum-Defender mit moderner Technik warten möchte, kann sich auch bei den Bestandsfahrzeugen bedienen. Diese starten aktuell bei rund 170'000 Franken. Doch dann gibts keinen Elektroantrieb.