Nirgendwo sonst in Europa kann man so rare und teure Auto-Klassiker bestaunen wie am Concorso d‘Eleganza Villa d´Este am Comer See (I). Jedes Jahr im Mai kürt am gleichnamigen Nobelhotel eine internationale Jury in acht Klassen die schönsten Oldtimer. Dieses Jahr räumte ein US-Supercar von 1935 mit deutschen Wurzeln den prestigeträchtigen Titel des Gesamtsiegers ab: Best of Show wurde der Duesenberg SJ Guerney Nutting Speedster des US-Immobilienunternehmers William Lyon (48).
Ein Einzelstück wie jeder Duesenberg schafft der offene Zweisitzer mit Kompressormotor und 320 PS über 220 km/h Spitze. Gebaut für einen indischen Maharadscha im kalifornischen Exil, wurde er 1959 wiederentdeckt und vom Vater des heutigen Besitzers gekauft. Vor 110 Jahren wurde das Unternehmen von den ausgewanderten deutschen Brüdern August und Fred Duesenberg gegründet.
Edler gings nicht
In den 1920er- und 1930er-Jahren galten die handgefertigten Autos von Duesenberg als Nonplusultra unter den US-Marken. Hollywoodstars wie Gary Cooper (1901–1961), Clark Gable (1901–1960), Greta Garbo (1905–1990) oder James Cagney (1899–1986) fuhren ebenso Duesenberg wie die Unterweltgrössen an der US-Ostküste. «It's a Duesy» wurde zum Alltagsspruch für alles, was unübertreffbar grossartig war. Die effizientere Massenproduktion à la Ford macht der Marke schliesslich 1937 den Garaus.
In diesem Jahr wurden am Concorso d‘Eleganza Villa d´Este insgesamt 160 Klassiker gezeigt und von rund 15'000 Besucherinnen bestaunt. Die nächste vergleichbare Veranstaltung für Super-Klassiker steht im August im kalifornischen Pebble Beach an.