Auf einen Blick
- Das Gotthardbahnmodell kehrt nach Renovierung ins Verkehrshaus zurück
- Die Anlage wurde modernisiert und erweitert
- Über 12'000 ehrenamtliche Arbeitsstunden von 20 Freiwilligen investiert
Sie ist eine der populärsten H0-Modellbahnen unseres Landes: das seit 1959 im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern funktionierende H0-Gotthardbahnmodell. Doch weil das sperrige und kaum transportierbare Werk dem Bau eines neuen Mehrzweckgebäudes weichen musste, suchte das Verkehrshaus vor vier Jahren verzweifelt nach einem Abnehmer für die Anlage. Vergebens.
Und als dann 2020 die Anlage plötzlich nicht mehr im Verkehrshaus steht, befürchten die Fans das Schlimmste. Mit einer Petition fordern sie das gute Stück unversehrt zurück. Doch die Verantwortlichen um Verkehrshausdirektor Martin Bütikofer haben eigene Pläne. Nach intensiver Suche finden sie auf einem Areal eine leerstehende Halle, wo die über 64 Jahre alte und 15 Tonnen schwere Anlage erst zwischengelagert wird. Anschliessend renoviert, modernisiert und erweitert eine rund 20-köpfige freiwillige Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Eisenbahn- und Modellbau-Freunde Luzern (EMBL) sowie der Rothenburger Eisenbahn Modellbau Freunde (REMF) – in nur knapp eineinhalb Jahren, aber mit über 12'000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden, die legendäre Anlage.
Auf einer Linie über 30 Meter lang
Die einst u-förmige 6 x 14 Meter grosse Anlage wird wie ein Taschenmesser in drei Teile aufgeschnitten und auf eine Linie aufgeklappt. So präsentiert sich dem Publikum jetzt die in die Neuzeit transformierte Anlage dem Originalverlauf des Reusstal entsprechend sowie erweitert durch einen Tessin-Abschnitt und den 2016 eröffneten Gotthard-Basistunnel auf einer imposanten Länge von 31,5 Metern.
Mehr Modelle gibts hier
Nach dieser umfassenden Transformation und dem Motto Altes mit Neuem verbinden steht die überarbeitete Gotthard-Modellanlage seit wenigen Tagen in neuer Grösse, mit moderner Digitalsteuerung und erweiterten Schattenbahnhöfen wieder im Zentrum des Verkehrshauses und fasziniert Jung und Alt mit ihrer beeindruckenden Detailtreue und Technik. «Das Gotthardbahnmodell gehört seit der Gründung zu den bedeutendsten Exponaten der Sammlung des Verkehrshauses und wir freuen uns riesig, dass es wieder zurück ist», betont Stiftungspräsidentin und Ständerätin Andrea Gmür anlässlich der Vernissage vor rund 300 geladenen Gästen.
Verkehrshausdirektor Martin Bütikofer bedankt sich bei allen, die sich für dieses «Herzensprojekt» in irgendeiner Form engagiert haben: «Ohne die grosszügige Unterstützung und das Engagement zahlreicher Verkehrshaus-Mitglieder, Spenderinnen, Sponsoren und Förderer wäre die Verwirklichung dieses einzigartigen Projekts nicht möglich gewesen.»
Offizielle Eröffnung im Juni 2025
Doch obwohl jetzt das letzte Teilstück der über eine halbe Million Franken teuren Anlage eingesetzt und in Betrieb genommen werden konnte, sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen. Die gesamte Strecke dürfte erst ab Anfang 2025 befahrbar sein – und die offizielle Eröffnung erfolgt am 18. Juni 2025 im Rahmen der Eröffnung der neuen Ausstellung «Bahnerlebnis Schweiz». Bis es so weit ist, können die Verkehrshaus-Besuchenden den Modellbauern bei den Abschlussarbeiten an der Anlage auf einer Besucher-Passarelle im wahrsten Sinn des Wortes über die Schultern schauen.