Er gilt als Klassiker unter den Postautos, der luxuriöse Saurer L4C Alpenwagen IIIa von 1953. Wegen seines damals typischen, weit über der Vorderachse sitzenden Frontmotors wurde der 9,65 Meter lange und 2,87 Meter hohe Saurer-Bus L4C liebevoll auch «Schnauzen-Postauto» genannt. Mit seiner atemberaubenden Form, dem charakteristischen Glasdach und dem markanten Lufteinlass über der Windschutzscheibe bot der Alpenwagen IIIa auf 29 Sitz- und 11 Stehplätzen seinen Passagieren beste Rundumsicht und höchsten Komfort. Kein Wunder, wurde das von der PTT 41 Mal beschaffte Fahrzeug hauptsächlich auf den landschaftlich schönen Sommersaison-Linien in den Alpen eingesetzt. Doch bald gehörten die auffälligen Schnauzer der Vergangenheit an und wurden von den bei begrenzten Längen mehr Stauvolumen bietenden Frontlenkern (Motor unten, Fahrer oben) abgelöst.
Vor zehn Jahren gründete der Schweizer Spielzeug-Importeur Arwico in Ettingen BL das Label ACE (Arwico Collectors Edition). Und als erstes exklusives «Schweizer» Modell wünschte sich Produktmanager Daniel Gasser ein Saurer-Postauto. «Bislang konnten wir nur ein von Schuco in Schweizer Postautofarben lackiertes Mercedes-Schnauzer-Modell anbieten – ein Fahrzeug, das die Schweizer Post so gar nie im Einsatz hatte», sagt Gasser. Obwohl er Schuco mehrmals darauf hinwies, hiess es vom Grossproduzenten nur, dass sich ein Schweizer Saurer-Postauto niemals rechnen und zu wenig verkaufen würde.
Saurer L4C wurde zum Bestseller
Dennoch liess Gasser vor genau zehn Jahren als erstes ACE-Schweizer-Modell den Saurer L4C Alpenwagen IIIa im Massstab 1:87 fertigen. Und mit berechtigtem Stolz erzählt Gasser heute, dass sich das Modell derart gut verkauft, dass selbst Grosshersteller Schuco bei ACE Modelle bezog, um diese unter dem eigenen Label auf den internationalen Märkten anzubieten. «Inzwischen», so Gasser, «haben wir national und international mehr als 20’000 Saurer L4C Alpenwagen im Massstab 1:87 verkauft.» Immer zum Stückpreis von 39.90 Franken. Zum 10-Jahr-Jubiläum des ersten ACE-Modells und als Hommage an dessen kommerziellen Erfolg bietet Arwico seit drei Wochen ein vergoldetes, auf 500 Exemplare limitiertes und exklusiv verpacktes Sondermodell des charakteristischen Saurer-Postautos im Modell-Massstab 1:87 an. Im Fachhandel ist das golden glänzende Schnauzen-Postauto ab 59.90 Franken erhältlich.
Franz Saurer (1806–1882) gründete 1853 in St. Georgen SG eine Giesserei, wo er Alltagsgegenstände wie Gartenmöbel oder Geländerpfosten produzierte. Nach dem Umzug nach Arbon TG erweiterte er seine mechanischen Werkstätten mit der Produktion von Textilmaschinen – bis heute der wichtigste Bereich des Saurer-Konzerns.
1896 übernahm Sohn Adolph (1841–1920) das Unternehmen und baute es Schritt für Schritt zur Entwicklung von Motorfahrzeugen aus. Bald waren die robusten Saurer-Lastwagen in aller Munde. Unter der Führung von Adolph Saurer entstand in Arbon unter persönlicher Mitwirkung von Rudolf Diesel gar der erste schnell laufende Fahrzeug-Dieselmotor der Welt.
Nach dem Tod von Adolph Saurer übernahm 1920 Sohn Hippolyt (1876–1936) die Firma und führte sie im Sinne seines Vaters und Grossvaters weiter. Er förderte neben der Entwicklung des Werks in Arbon vor allem auch die Lizenzvergaben. So gelangte Saurer dank Produktionsstätten in Österreich, Frankreich, England und den USA auch international zu beachtlichem Ruhm.
Franz Saurer (1806–1882) gründete 1853 in St. Georgen SG eine Giesserei, wo er Alltagsgegenstände wie Gartenmöbel oder Geländerpfosten produzierte. Nach dem Umzug nach Arbon TG erweiterte er seine mechanischen Werkstätten mit der Produktion von Textilmaschinen – bis heute der wichtigste Bereich des Saurer-Konzerns.
1896 übernahm Sohn Adolph (1841–1920) das Unternehmen und baute es Schritt für Schritt zur Entwicklung von Motorfahrzeugen aus. Bald waren die robusten Saurer-Lastwagen in aller Munde. Unter der Führung von Adolph Saurer entstand in Arbon unter persönlicher Mitwirkung von Rudolf Diesel gar der erste schnell laufende Fahrzeug-Dieselmotor der Welt.
Nach dem Tod von Adolph Saurer übernahm 1920 Sohn Hippolyt (1876–1936) die Firma und führte sie im Sinne seines Vaters und Grossvaters weiter. Er förderte neben der Entwicklung des Werks in Arbon vor allem auch die Lizenzvergaben. So gelangte Saurer dank Produktionsstätten in Österreich, Frankreich, England und den USA auch international zu beachtlichem Ruhm.
Probleme bei der Fertigung in China
Freut sich Daniel Gasser über die Lancierung des goldenen Jubiläumsmodells, sorgt er sich gleichzeitig über Verspätungen von weiteren für dieses Jahr vorgesehenen Schweizer Modell-Neuheiten. «Wegen Corona und durch Engpässe bei den Rohmaterialien geriet die Produktion in China ins Stocken. Dazu werden Arbeiter in unserem nahe Hongkong gelegenen Werk schikaniert und vertrieben. Fast zwei Drittel aller Beschäftigten erschienen nach den grossen Ferien vor drei Wochen nicht mehr zur Arbeit», erzählt Gasser. Und zu guter Letzt sorgte der kürzliche Schiffsstau am Suez-Kanal für weitere Verzögerungen. Dennoch bleibt der Arwico-Manager zuversichtlich, dass er wenigstens einige der für 2021 versprochenen Modell-Neuheiten rechtzeitig an den Fachhandel ausliefern kann.