Willys Jeep der Schweizer Armee im Massstab 1:43
Treu wie ein Hund, flink wie eine Bergziege

Der Willys Jeep ist eines der populärsten Fahrzeuge der Welt. Auch der Schweizer Armee diente der robuste Geländewagen bis Anfang der 90er-Jahre. Kein Wunder, ist er auch als Modell im Massstab 1:43 begehrt.
Publiziert: 02.04.2021 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2021 um 09:06 Uhr
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Der Willys Jeep ist eines der populärsten Fahrzeuge der Welt.
Foto: ZVG.
Raoul Schwinnen

Woher der Name Jeep stammt, weiss man nicht genau. Viele behaupten von der Abkürzung GP (sprich: Dschieh Pieh) für General Purpose (Allzweckfahrzeug). Andere sagen, der Name lehne sich ans Fabelwesen «Eugene the Jeep» an, das mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten Freund Popeye aus der Zeichentrickserie immer wieder aus der Patsche half. Sicher ist: Gegen 650’000 von Ford und Willys gebaute Jeep begleiteten die US-Streitkräfte durch den Zweiten Weltkrieg. Dabei half ihm, dass er einfach konzipiert und fast unverwüstlich war – und sich einfach reparieren liess.

Aber nicht nur die GIs setzten auf das Fahrzeug, das sie liebevoll als «treu wie ein Hund, stark wie ein Maultier und flink wie eine Bergziege» bezeichneten. Auch die Schweizer Armee vertraute über Jahrzehnte auf den Jeep mit seinem 2,2-Liter-Motor, der sich über einen Fussschalter in der Wagenmitte starten und sich mit dem synchronisierten Dreigang-Getriebe und der zuschaltbaren Geländeuntersetzung spielend einfach fahren lässt.

Anfang der 90er ausgemustert

Normalerweise mit Hinterradantrieb unterwegs, wechselt man die drei Gänge des Willys mit dem langen Mittelschalthebel. Der Frontantrieb und die Geländeuntersetzung werden über zwei kleinere Hebel rechts davon aktiviert. Auf der Strasse schaffen flotte Exemplare gegen 100 km/h. Und trotz (oder vielleicht gerade wegen) seiner rustikalen Ausstattung ist der Jeep heute noch bei all seinen Fahrern beliebt: Ohne Türen und Fenster, nur mit einfachen Hängesitzen und optionalem leichten Stoffverdeck gegen Regen und Kälte taugt er auch als Spassmobil. Erst Anfang der 90er-Jahre wurden die letzten der Schweizer Armee offiziell ausgemustert. Heute sind die einst bestens gewarteten Ex-Armee-Jeeps bei privaten Sammlern begehrte Objekte.

Als Original und Modell begehrt

Gleiches gilt auch für die von verschiedenen Herstellern angefertigten Jeep-Modelle. Schon seit einigen Jahren lässt der Schweizer Importeur Arwico unter seiner eigenen Marke Arwico Collectors Edition (ACE) Armeefahrzeuge der Schweiz im kleinen Massstab 1:87 fertigen. «Vor allem bei H0-Modelleisenbahnern erfreuen sich diese Militärfahrzeuge grosser Beliebtheit», weiss Daniel Gasser von Arwico. «Sei es als Ladung für Eisenbahnwaggons oder für entsprechende Szenerien.»

Serie: Modellautos mit Schweiz-Bezug

In Zusammenarbeit mit Modell-Importeur Arwico stellen wir jeden Monat ein Modellauto und dessen Original mit Schweiz-Bezug vor – egal, ob Vitrinen-, ferngelenktes RC- oder Slot-Racing-Modell. Zu Beginn der Serie zeigten wir anhand des Sammlermodells Monteverdi High Speed 375 S High Speed von AutoCult, wie gross der Aufwand für die Entstehung eines kleinen, im Handel rund 95 bis 120 Franken kostenden 1:43er-Modells ist.

AutoCult lässt all seine Modelle in China von Hand produzieren und bietet jeweils nur 333 Exemplare an.
Raoul Schwinnen

In Zusammenarbeit mit Modell-Importeur Arwico stellen wir jeden Monat ein Modellauto und dessen Original mit Schweiz-Bezug vor – egal, ob Vitrinen-, ferngelenktes RC- oder Slot-Racing-Modell. Zu Beginn der Serie zeigten wir anhand des Sammlermodells Monteverdi High Speed 375 S High Speed von AutoCult, wie gross der Aufwand für die Entstehung eines kleinen, im Handel rund 95 bis 120 Franken kostenden 1:43er-Modells ist.

Der Erfolg ermutigte Arwico, Schweizer Armeefahrzeuge auch in grösseren Massstäben in China produzieren zu lassen. Eine erste Serie von 300 Steyr-Puch Pinzgauern im Vitrinen-Massstab 1:43 verkaufte sich trotz des recht stolzen Preises von 120 Franken über Erwarten gut. Deshalb folgte als weitere Serie ein Sanitäts-Pinzgauer 6x6 sowie der kleine «Häfi» (Steyr-Puch Typ 700 Haflinger). Auch diese Modelle verkauften sich im Fachhandel prima. Gasser: «Offenbar gibt es eine grosse Fangemeinschaft für Schweizer Armeefahrzeuge auch im Modellmassstab 1:43.» Schliesslich haben viele Schweizer diese Fahrzeuge in RS und WK einst selbst erlebt. Daher lanciert Arwico seit diesem Monat den offenen Willys Jeep M38 A1 (seit diesem Monat im Fachhandel für 99 Fr.). Weitere Jeep-Varianten sowie Raupenfahrzeuge der Schweizer Armee im Massstab 1:43 an.

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