Mindestens zwei Raketen flogen am Montag auf ein Einkaufszentrum in der ukrainischen Stadt Krementschuk. 18 Menschen wurden dabei getötet und 36 werden noch vermisst. Der direkte Angriff Russlands auf die ukrainische Zivilbevölkerung sorgte weltweit für Fassungslosigkeit.
Am Dienstag behauptete das russische Verteidigungsministerium, dass gar kein direkter Angriff auf das Einkaufszentrum erfolgte. Den Invasoren zufolge wurde lediglich ein Waffendepot der ukrainischen Streitkräfte bombardiert, wie die Nachrichtenagentur AFP auf Twitter schreibt. In der Folge habe es Explosionen gegeben, die dann das Shoppingzentrum in der Nähe trafen. Dieses sei aber ohnehin geschlossen gewesen. Zu den getöteten Zivilisten nahm Russland keine Stellung.
«Es ist ein ganz normales Einkaufszentrum»
Laut dem Bürgermeister von Krementschuk, Vitalii Maletskyi, war das Einkaufszentrum zum Zeitpunkt des Anschlags «gut besucht». Das Ziel habe ausserdem nichts mit einer militärischen Einrichtung zu tun. «Es ist ein ganz normales Einkaufszentrum mit ganz normalen zivilen Leuten, die dort einkaufen wollten.»
Auch das Aussendepartement der Schweiz reagierte auf die Angriffe auf das Einkaufszentrum. Die Behörde schrieb auf Twitter: «Die Schweiz ist zutiefst bestürzt über die Bombardierung eines Einkaufszentrums in Krementschuk.» Ein weiteres Mal sei die ukrainische Zivilbevölkerung «zum direkten Angriffsziel» geworden.
Bereits am Sonntag bombardierte Russland mehrere Wohngebäude in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Dabei machte das Bild eines siebenjährigen Mädchens, das beim Angriff verletzt wurde, in den sozialen Medien die Runde. Wie sich später herausstellte, war die Mutter des Mädchens selbst Russin. (obf)