Video zeigt das brennende Shoppingzentrum in Krementschuk
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Raketenangriff:Video zeigt das brennende Shoppingzentrum in Krementschuk

Zahl der Opfer steigt
Bereits 20 Tote nach Raketen-Angriff auf Einkaufszentrum

Nach dem Angriff auf ein Einkaufszentrum in der Stadt Krementschuk stiegt die Zahl der Toten auf 20. Fast 60 Personen wurden verletzt.
Publiziert: 27.06.2022 um 16:39 Uhr
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Aktualisiert: 28.06.2022 um 13:30 Uhr
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Ein Einkaufszentrum in der ukrainischen Stadt Krementschuk ist von russischen Raketen getroffen worden.
Foto: Twitter / olliecarroll

In der ukrainischen Stadt Krementschuk haben russische Raketen am Montag offenbar ein Einkaufszentrum zerstört. Das berichten lokale Medien. Auch der regionale Bürgermeister Dmitrio Lunin teilt mit, das Einkaufzentrum sei «von Raketen des Feindes» getroffen worden. Mindestens zwei Geschosse seien in der Mall eingeschlagen.

Nach jüngsten Angaben der ukrainischen Behörden stieg die Zahl der Todesopfer erneut – auf inzwischen mehr als 20. Darüber hinaus seien fast 60 Menschen teils schwer verletzt worden. Mehrere Dutzend werden weiter vermisst, wie der Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin, am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram schrieb. Die Rettungs- und Aufräumarbeiten in der Stadt Krementschuk liefen in der Nacht weiter.

Dreitägige Trauer wurde ausgerufen

Bilder und Videos vor Ort zeigen dicke Rauchsäulen sowie ein grosses Feuer, welches sich innerhalb des Zentrums ausbreitet. Der Bürgermeister von Krementschuk teilt mit, die Mall sei zum Zeitpunkt des Einschlags «sehr gut besucht» gewesen.

«Das hat nichts mit militärischen Einrichtungen zu tun. Es ist ein ganz normales Einkaufszentrum mit ganz normalen zivilen Leuten, die dort einkaufen wollten», so Vitalii Maletskyi.

Am Dienstag dauern die Aufräumarbeiten in dem völlig zerstörten Einkaufszentrum an. «Mehr als 60 Prozent der Trümmer sind geräumt», schrieb der Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin, im Nachrichtendienst Telegram. Zudem wurde eine dreitägige Trauer ausgerufen. Die Staatsanwaltschaft nahm indes Ermittlungen wegen eines möglichen russischen Kriegsverbrechens auf. Nach Angaben des Bürgermeisters von Krementschuk, Witalij Malezkyj, wird zudem gegen das Management des Zentrums ermittelt.

Hier fliehen Menschen aus dem Einkaufszentrum
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Raketenangriff in Krementschuk:Hier fliehen Menschen aus dem Einkaufszentrum

EDA verurteilt Angriff

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (44) schrieb auf Telegram: «Die Besatzer haben mit Raketen auf ein Einkaufszentrum geschossen, in dem mehr als Tausend Zivilisten waren.» Es gebe «unfassbar viele Opfer».

Laut dem ukrainischen Reporter Illia Ponomarenko soll mindestens eine Rakete des Typs KH-22 für den Angriff auf die Mall genutzt worden sein. Diese seien von Tu-22-Langstreckenbombern aus dem russischen Gebiet Kursk abgefeuert worden, hiess es. Die KH-22 würde normalerweise für Schläge gegen grosse Kriegsschiffe verwendet.

Am späten Montagabend reagiert auch das Aussendepartement. In einer Stellungnahme teilt es mit, die Schweiz sei «zutiefst bestürzt» über den Angriff. Man verurteile diese «schwerwiegenden Verletzungen des humanitären Völkerrechts» und rufe Russland dazu auf, «seine militärische Aggression gegen die Ukraine unverzüglich zu beenden.»

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Die Stadt Krementschuk liegt rund 300 Kilometer südöstlich der Haupstadt Kiew. In der Handelsstadt leben rund 220'000 Menschen. (zis/euc/dzc)

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