Corona kam ursprünglich wohl nicht von einem Tiermarkt aus Wuhan. Dies sagt die Weltgesundheitsorganisation WHO an einer Pressekonferenz in Wuhan.
Man suche derzeit nach den Ursprüngen und glaube, Tiere wie Fledermäuse oder Pholidota seien die Überträger gewesen, sagt Liang Wennian, ein chinesischer Foscher, an der Pressekonferenz. Aber man könne fast komplett ausschliessen, dass ein Tiermarkt der Ursprung gewesen sei.
«Beweise für Verbreitung ausserhalb der Märkte»
Wennian schloss den bisher als Infektionsherd geltenden Huanan Seafood Markt sogar ganz aus und meinte, das Coronavirus stamme gar nicht aus Wuhan. Der Experte glaubt, dass das Virus aus anderen Regionen Chinas in die Metropole gebracht wurde.
Die WHO schloss sich diesen Ausführungen mehrheitlich an. «Wir haben Beweise für eine Verbreitung ausserhalb der Märkte bereits vergangenen Dezember gefunden», sagte Peter Ben Embarek, der Leiter des Teams. Genauere Informationen habe man derzeit nicht, es würde wohl Jahre dauern, um den effektiven Ursprungsort der Pandemie zu finden. Es gebe in Wuhan aber auch Ansteckungen, die nicht mit diesem Markt in Zusammenhang gebracht werden konnten.
Derzeit gehe man davon aus, dass der «wahrscheinlichste Weg» der Übertragung auf den Menschen von Fledermäusen über ein anderes Tier als Zwischenwirt passiert sei.
«Labor-Theorie sehr unwahrscheinlich»
Bisher ging man davon aus, das Virus sei aus einem der zahlreich in Huanan verkauften toten Tiere auf die Menschen übergesprungen. Ein anderes Szenario, das vor allem die US-Amerikaner befeuern: China hat das Virus im Labor gezüchtet. Dazu sagt die WHO allerdings heute: «Diese Theorie ist sehr unwahrscheinlich.» Dafür verfolgt die WHO laut Embarek nun die Theorie, ob das Virus über Tiefkühlprodukte weiterverbreitet worden sein könnte.
Die WHO ist seit dem 14. Januar in China – unter strenger Beobachtung der Behörden. Nun haben sie ihre Forschungen in Wuhan beendet. Dort wurde am 31. Dezember 2019 der erste bestätigte Corona-Fall gemeldet. (vof)
