Das sind die vier grössten Corona-Mythen
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Fake News über Covid-19
Das sind die vier grössten Corona-Mythen

Mit der Ausbreitung des Coronavirus machen auch zahlreiche Mythen über den Erreger die Runde. BLICK hat sie auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft.
Publiziert: 06.03.2020 um 15:59 Uhr
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Aktualisiert: 09.02.2021 um 12:28 Uhr
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Stammt das Coronavirus aus einem Labor in Wuhan? Eher nicht, sagen Experten.
Foto: DUKAS
Andrea Cattani

Seit Wochen hält das Coronavirus Behörden und Bevölkerung in Atem. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) setzt im Kampf gegen den Erreger zuallererst auf Information: Wie kann man sich schützen? Was sind mögliche Symptome? Wer ist gefährdet?

Dass solche Info-Kampagnen nötig sind, zeigen auch die zahlreichen Mythen, die sich derzeit fast genauso schnell verbreiten wie das Coronavirus selbst. BLICK hat die vier verbreitetsten Mythen über das Virus aufgelistet und auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft.

1. Mythos: Von wegen neu! Es gibt schon lange Mittel, die vor dem Coronavirus schützen.

Ein Foto eines Desinfektions-Sprays Vibasept wird seit Tagen im Netz herumgereicht. Der Grund: Laut dem deutschen Hersteller wirkt das Mittel gegen allerlei Viren, darunter auch das Coronavirus.

Besonders misstrauische Nutzer wittern hier eine grosse Verschwörung: Wie kann ein Spray, das schon jahrelang auf dem Markt ist, gegen ein angeblich neues Virus wirken und das auch noch auf dem Produkt vermerken?

Die Antwort liefert der Hersteller Coolike gleich selber auf seiner Internetseite. Dort stellt die deutsche Firma klar: Coronaviren als Krankheitserreger gibt es schon lange (laut Weltgesundheitsorganisation seit den 1960er-Jahren). Bloss der aktuelle Erreger Sars-CoV-2, der aus ebendieser Virusfamilie stammt, ist erst seit Dezember 2019 bekannt. Immerhin: Als Desinfektionsmittel taugt Vibasept auch gegen die derzeit grassierende Coronavirus-Art.

2. Mythos: Das Virus stammt aus einem Bio-Labor in Wuhan

Die chinesische Metropole Wuhan gilt als Ursprungsort des Coronavirus. Seit Bekanntwerden der ersten Infektionen hält sich auch das Gerücht, dass das Virus aus dem Wuhan Institute of Virology entwichen sei – möglicherweise sogar mit Absicht.

Fakt ist, dass tatsächlich ein Hochsicherheitslabor der Stufe 4 in der Nähe von Wuhan existiert. Diverse Untersuchungen haben aber gezeigt, dass der neue Erreger Sars-CoV-2 natürlichen Ursprungs sein muss und nicht aus einem Labor stammt. Wo die Corona-Infektionskette aber ihren Anfang hat, ist bis heute nicht restlos geklärt.

3. Mythos: US-Autor Dean Koontz hat alles schon 1981 exakt vorausgesagt

Hat hier jemand die Zukunft vorausgesehen? In seinem Roman «The Eyes of Darkness» schreibt der Erfolgs-Autor Dean Koontz bereits 1981 von einem chinesischen Wissenschaftler Li Chen, der zu den USA übergelaufen ist – und dort über eine chinesische Geheimwaffe auspackt: «Sie nennen das Zeug Wuhan-400, weil es in ihren RDNA-Labors ausserhalb der Stadt Wuhan entwickelt wurde.» Es sei «die perfekte Waffe».

So spannend die Story auch klingt: Hier enden die «hellseherischen» Fähigkeiten von Koontz. Denn anders als das Coronavirus greift Wuhan-400 im Buch von Koontz das Gehirn der Infizierten an und führt innerhalb eines Tages zum Tod.

Und: Ursprünglich hatte die chinesische Geheimwaffe auch einen anderen Namen. In der US-Erstausgabe von 1981, die unter Koontz' Pseudonym Leigh Nichols erschienen war, hiess Wuhan-400 noch Gorki-400. Erst in den Neuauflagen ab 1989 kam es dann aus unbekannten Gründen zur Umbenennung.

4. Mythos: Video zeigt Corona-Infektion durch Fledermaussuppe

Das Video kommt fast zeitgleich mit dem Bekanntwerden der ersten Corona-Infektionen in Umlauf: Die chinesische Influencerin Wang Mengyun sitzt in einem Restaurant und isst eine Suppe. Dazu bekommt sie eine ganze Fledermaus serviert, an der die Frau sogleich zu knabbern beginnt.

In der Region Wuhan handelt es sich dabei tatsächlich um ein beliebtes Gericht. In den sozialen Medien kommt aber rasch der Verdacht auf, dass sich hier die erste Person mit dem neuen Virus infiziert haben muss.

Einem Faktencheck hält diese Theorie allerdings nicht stand. Statt in Wuhan wurde die Szene nämlich auf Palau, einem Archipel im westlichen Pazifik, gedreht. Auch soll Wang Mengyun das Video bereits 2016 gedreht haben, ehe es aufgrund des Corona-Ausbruchs viral ging. Mittlerweile hat die Influencerin das Video gelöscht.

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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