Vier Bedrohungen erwartet
Bundeswehr bereitet sich mit Operationsplan auf Krieg vor

Bis Ende März will die Bundeswehr einen Verteidigungsplan, den sogenannten Operationsplan, ausarbeiten. Damit trifft man in Deutschland Vorbereitungen für einen möglichen Krieg.
Publiziert: 27.01.2024 um 20:18 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2024 um 09:55 Uhr
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Die deutsche Bundeswehr entwickelt derzeit einen Plan für den Kriegsfall.
Foto: IMAGO/Funke Foto Services

Erst kürzlich machte Oskar Bohlin (38), schwedischer Minister für Zivilverteidigung, seinen Landsleuten klar: «Es könnte Krieg in Schweden geben». Auch in Deutschland scheint man jetzt die Wahrscheinlichkeit eines Kriegs als hoch einzuschätzen. So stellte die Bundeswehr vergangene Woche den «Operationsplan Deutschlands» (Oplan) vor, der das Vorgehen Deutschlands im Kriegsfall festlegen soll. Die grösste Gefahr stellt aktuell Russlands Präsident Wladimir Putin (71) dar, der seine Truppen laut dem deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius (63) bereits während der US-Wahl im November in ein anderes europäisches Land als die Ukraine einmarschieren lassen könnte.

Der Plan soll laut «Focus» Hunderte Seiten umfassen und bis Ende März fertig sein. Generalleutnant André Bodemann (58) beschrieb den Oplan gegenüber der Deutschen Presse-Agentur folgendermassen: «Das soll ein Plan sein, der ausführbar und durchführbar ist, also nicht ein Hirngespinst, ein Gedankenkonzept, sondern tatsächlich etwas Handfestes, was am Ende auch funktionieren kann.»

Die Militärs teilten vier Bedrohungen, die zu erwarten seien:

  • Fake News und Desinformation
  • Angriffe im Cyberraum
  • Gezielte Ausspähungen
  • Sabotage durch Spezialkräfte

Gemäss Oberst Andreas Schreiber sind diese Bedrohungen bereits heute zu beobachten. Gerade im Hinblick auf künstliche Intelligenz glaubt er, dass sich die Bedrohungslage in Zukunft noch verschlimmern wird: «Diese Dinge werden in Zukunft viel, viel besser werden. Sie werden viel, viel schneller werden und sie werden mit einer Kadenz auf uns einprasseln, dass uns noch Hören und Sehen vergehen wird», ist er sich sicher.

Auch Nato bereitet sich vor

Gemäss der «Bild» soll der Oplan auch eine Einbindung von Bürgern vorsehen. Weil die Soldaten im Krieg an die Front müssten, würden sie in anderen Funktionen im eigenen Land fehlen. An ihre Stelle sollen dann Bürger treten und Freiwilligendienst leisten.

Auch die Nato bereitet sich auf den Ernstfall vor. Ab Februar will das Verteidigungsbündnis die grösste Übung seit des Kalten Kriegs abhalten. Dazu sollen rund 90'000 Soldaten mobilisiert werden und gemeinsam trainieren. (obf)

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