Ein Knall und dunkler Rauch: Jetzt ist ein Video aufgetaucht, das die Sprengung des koreanischen Verbindungsbüros im nordkoreanischen Industriepark von Kaesong zeigt. Durch eine gigantische Explosion fällt das Gebäude in sich zusammen, die letzten Friedenshoffnungen für die gespaltene Halbinsel sind zunichte gemacht worden.
Hinter der Aktion steckt Kim Jong Uns (36) brutale kleine Schwester Kim Yo Jong (32), die bisher als Propagandaministerin amtete.
Nun marschieren Truppen auf
Nach der Sprengung am Dienstag überschlagen sich die Ereignisse. Nordkoreas Armeeführung hat angekündigt, wieder Militärübungen an der Grenze durchführen zu wollen. Die Einheiten in Regimentsstärke würden in den Industriepark von Kaesong sowie in das Erholungsgebiet am Kumgang-Gebirge an der Ostküste geschickt. Der Industriekomplex ist seit 2016 schon nicht mehr in Betrieb. Touristische Reisen von Südkoreanern in das Diamanten-Gebirge sind seit 2008 nicht mehr möglich.
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Zudem sollen bereits zurückgezogene Kontrollposten in der militärischen Pufferzone zwischen den beiden Ländern wieder aufgestellt und Flugblattaktionen gegen Südkorea gestartet werden.
Kein Interesse an Deeskalation
Das Angebot der Regierung des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In (67), Sondergesandte für eine Deeskalationsmission zu schicken, lehnte die kommunistische Führung nach eigenen Angaben entschieden ab. Die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, warf der südkoreanischen Seite vor, einen «taktlosen und dunklen Vorschlag» gemacht zu haben.
Südkorea müsse erst die «Worte und das Verhalten solcher Dummköpfe kontrollieren, die uns weiter provozieren», erklärte Kim in Anspielung auf die Propagandaflugblatt-Aktionen südkoreanischer Aktivisten und nordkoreanischer Flüchtlinge an der Grenze.
Vereinigungsminister gibt auf
Die Sprengung hat Auswirkungen bis nach Seoul: Dort ist der südkoreanische Vereinigungsminister Kim Yeon Chul (56) aus Enttäuschung zurückgetreten. Kim sagte zu Reportern, dass er die Verantwortung für die neuesten innerkoreanischen Entwicklungen übernehme. Er bat um Entschuldigung dafür, dass er die Erwartungen der Menschen «an Frieden und Wohlstand auf der koreanischen Halbinsel» nicht habe erfüllen können.
Mit der Umsetzung der nun angedrohten militärischen Schritte ignoriert Nordkorea bilaterale Vereinbarungen von 2018 über vertrauensbildende Massnahmen. Damals hatten sich beide Seiten unter anderem auf die Einstellung von Schiessübungen an der Grenze und die Zerstörung von Kontrollposten innerhalb der demilitarisierten Zone sowie die Räumung von Landminen an bestimmten Stellen der Pufferzone geeinigt. (gf)