USA hielt Kiew im letzten Moment ab
Ukraine wollte Russland am Jahrestag angreifen

Ein Bericht der «Washington Post», wonach die Ukraine am Jahrestag des Krieges Angriffe auf die russische Hauptstadt Moskau plante, schlägt derzeit hohe Wellen. Demnach sollen die geplanten Attacken nur verschoben worden sein, weil die US-Regierung darum bat.
Publiziert: 25.04.2023 um 14:24 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2023 um 14:45 Uhr
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Selenski-Berater Mychajlo Podolyak ist wütend wegen eines Medienberichts.
Foto: Twitter/

Am Montag erschien in der «Washington Post» ein langer Bericht, der so gar nicht nach dem Geschmack von Mychajlo Podoljak (51) war. Die US-Journalisten hatten enthüllt, dass die Ukraine zum Jahrestag des russischen Überfalls am 24. Februar Angriffe auf die russische Hauptstadt Moskau, geplant hatte.

Kiews Vorhaben sei nur nicht ausgeführt worden, weil die US-Regierung sich einschaltete. Seiner Unzufriedenheit über den Artikel machte einer der wichtigsten Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (45) noch am selben Tag in einem langen Beitrag auf Twitter Luft. Und: Er streitet alles ab.

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Forderung nach Waffen

«Wir alle sehen wieder einmal eine seltsame Medien-Sensation», beginnt Podoljak seinen Wut-Tweet. Die betreffende Nachricht nennt er «verschwörerisch» und «ohne Details und Logik». Er stellt eine Reihe von Fragen: «Warum sollten wir das tun? Welche Aufgabe würde eine solche einmalige Aktion lösen? Würde es den Verlauf des Krieges ändern? Würde es die Russen zur Flucht veranlassen? Würde es die Notwendigkeit von Waffen beseitigen?»

Solche Berichterstattung erfülle «nur eine katastrophale Funktion»: Man wolle die Ukraine als «unvernünftiges, infantiles und impulsives Land» darstellen, dem man keine gefährlichen Waffen anvertrauen könne. Dabei gehe die Ukraine «den Krieg mit eiserner mathematischer Logik an».

Die Ukraine brauche «Langstreckenraketen, um die russische Logistik in den besetzten Gebieten zu zerstören, und verschiedene Flugzeugtypen, um den Himmel zu schützen und russische Befestigungen zu zerstören». Dies seien die «Hauptkomponenten erfolgreicher Gegenoffensiven und der Minimierung von Verlusten». Den Tweet beendet Podoljak dann wieder mit einer Frage: «Vielleicht ist es an der Zeit aufzuhören, mit Ausreden und Hinterhof-Realpolitik zu spielen, während der Krieg noch andauert und Menschen sterben?»

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USA schalten sich ein

Doch was genau hat die «Washington Post» überhaupt berichtet, dass Selenskis Top-Berater so ein Statement abgibt? Der Mann hinter dem Geheim-Plan soll der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow (37) sein. Er soll einen seiner Offiziere angewiesen haben, «sich auf massive Schläge am 24. Februar vorzubereiten» – mit allem, was dem Geheimdienst zur Verfügung stehen würde.

Das gehe aus einem vor kurzem geleakten Bericht des US-Auslandsgeheimdienstes National Security Agency (NSA) hervor. Das Weisse Haus befürchtete jedoch, dass Angriffe innerhalb Russlands eine aggressive Reaktion des Kremls hervorrufen könnten – und schaltete sich offenbar ein.

Am 22. Februar, nur zwei Tage vor dem Jahrestag, soll die CIA dann einen neuen Geheimbericht in Umlauf gebracht haben. Darin heisst es, der Ukraine-Geheimdienst habe «auf Bitten Washingtons zugestimmt, die Angriffe auf Moskau zu verschieben».

Die Dokumente sind Teil eines grösseren Datenlecks, hinter dem Jack Teixeira (21), ein Mitglied der Nationalgarde, stecken soll. In Russland hatte es seit Beginn des Krieges immer wieder Explosionen und Drohnenangriffe gegeben. Die ukrainischen Offiziellen deuteten oftmals nur an, dass die Ukraine hinter den Angriffen steckt.

So twitterte Präsidenten-Berater Podoljak im Dezember nach einem Angriff auf den russischen Luftwaffenstützpunkt Engels: «Wenn etwas in den Luftraum anderer Länder gestartet wird, kehren früher oder später unbekannte Flugobjekte zum Ausgangspunkt zurück.»

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