Tochter malte Antikriegsbild
Russischer Vater behält Sorgerecht – bleibt aber weiter im Knast

Es ist ein Lichtblick für den in Russland inhaftierten Alexej Moskaljow: Er darf das Sorgerecht für seine Tochter behalten. Sie hatte in der Schule ein Antikriegsbild gemalt, wodurch ihr Vater ins Visier der Behörden geriet.
Publiziert: 21.04.2023 um 15:43 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2023 um 16:47 Uhr
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Der Russe Alexej Moskaljow darf das Sorgerecht für seine Tochter behalten. Ein Lichtblick für den inhaftierten Russen.
Foto: Spektr

Ein in Russland wegen einer Ukraine-Zeichnung seiner Tochter von seinem Kind getrennter Vater behält das Sorgerecht, sitzt allerdings vorerst weiter im Gefängnis. Eine Klage, mit der Alexej Moskaljow (54) das Sorgerecht für seine Tochter Maria (13) entzogen werden sollte, sei von den Behörden zurückgezogen worden, sagte sein Anwalt Wladimir Biljenko am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. «Das Verfahren ist eingestellt. Alexej behält seine elterlichen Rechte.»

Der Fall des alleinerziehenden Vaters und seiner Tochter Maria aus dem Ort Jefremow 300 Kilometer südlich von Moskau hatte international Schlagzeilen gemacht. Nachdem das Mädchen in der Schule eine Zeichnung angefertigt hatte, in der eine Frau und ein Kind neben einer ukrainischen Flagge von Raketen bedroht werden, schaltete die Schulleiterin die Behörden ein. Ermittler stiessen dann im Internet auf kritische Kommentare des Vaters zur russischen Offensive in der Ukraine.

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Wo ist Alexej Moskaljow?

Das Mädchen kam daraufhin in ein Heim, sein Vater wurde im März wegen «Verunglimpfung» der russischen Armee zu zwei Jahren Haft verurteilt. Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin (61) setzte sich daraufhin für Moskaljow ein. «Wir halten die Verurteilung von Alexej Moskaljow für ungerecht», schrieb Prigoschin im Namen der Wagner-Gruppe in einem Brief an die Staatsanwaltschaft in Tula. Er kritisiert, dass das Mädchen im Waisenhaus aufwachsen soll.

«Die Kämpfer der Wagner-Gruppe schützen die Interessen der russischen Föderation und sterben ehrenhaft für ihre Heimat und die Zukunft der Kinder», fuhr Prigoschin fort. Die Tatsache, dass Kinder ihre Eltern verlieren und deshalb in Heime kommen, sei «eine grosse Tragödie für Russland und die Zukunft des Landes», so der sonst skrupellose Wagner-Boss. Prigoschin bat darum, das Urteil zu überdenken.

Noch vor der Urteilsverkündung floh Moskaljow nach Belarus, wurde jedoch zwei Tage später gefasst und nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation nach Russland ausgeliefert. Maria wurde inzwischen bei ihrer Mutter untergebracht, zu der sie zuvor jahrelang keinen Kontakt hatte.

Wo Moskaljow sich jetzt aufhält, ist derweil unklar. Sein Anwalt erklärte, es sei ihm bislang nicht gelungen, Auskunft über den Aufenthaltsort seines weiterhin inhaftierten Mandanten zu erhalten. (AFP)

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