Trauer, Wut, Verzweiflung und jetzt wieder Hoffnung. Thomas Hand kann seine Tränen nicht zurückhalten. Vor einem Monat wurde seine Tochter von der Hamas entführt. Die Terror-Gruppe hatte am 7. Oktober einen beispiellosen Grossangriff auf Israel begonnen. Dabei wurden nach israelischen Angaben etwa 1400 Menschen getötet und mindestens 230 Geiseln genommen.
Unter den Toten befand sich angeblich auch die Tochter von Thomas Hand, Emily, gerade mal acht Jahre alt. Das Mädchen wurde aus ihrem Bett im Kibbutz Be'eri gerissen, als sie bei einer Freundin übernachtete.
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Kleines Mädchen verloren, auch wenn sie gerettet wird
Im Interview mit CNN sagte er, dass er wenigstens froh sei, dass Emily nicht in den Fängen der Hamas sei. Doch dann meldete sich das israelische Militär bei ihm. Mit der Nachricht, dass seine Tochter lebe. Sie befand sich nicht unter den Leichen, werde wahrscheinlich in einem Tunnel unter dem Gazastreifen gefangen gehalten. Ein Schock für Thomas Hand.
«Am 17. November ist ihr Geburtstag. Sie wird dann neun Jahre alt sein und sie wird nicht mal wissen, welcher Tag ist.» Er wolle sich gar nicht vorstellen, unter welchen Bedingungen sie gefangen gehalten wird. Er bete jeden Tag für sie. Doch er befürchte, dass er sein kleines Mädchen schon verloren habe. Denn: «Sie wird nicht zurückkommen, keiner von den Geiseln wird so zurückkommen, wie sie davor waren.»
Er will Emily nur noch in den Arm nehmen
Vermittler aus Katar bemühen sich derzeit um eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung von Geiseln. Am Dienstag äusserte sich US-Präsident Joe Biden (80) vorsichtig optimistisch, dass es zu einer derartigen Vereinbarung kommen werde. Näher äusserte er sich aber nicht darüber.
Das Warten, das Ungewisse zermürbe ihn. Er wolle Emily einfach nur im Arm halten. Nur daran könne er gerade denken. «In meinem Kopf sehe ich, wie sie zu mir rennt und ich zu ihr renne, sie in die Arme nehme und nicht mehr loslasse.» (jmh)