Spital von Russen-Rakete getroffen
Ukrainischer Arzt (†25) stirbt bei russischem Angriff auf Spital

Über 10'000 ukrainische Zivilisten sollen seit Kriegsbeginn ums Leben gekommen sein. Grund dafür sind russische Angriffe auf zivile Infrastruktur. Am 1. August traf es ein Spital in Cherson. Dabei kam ein junger Arzt ums Leben, der seinen ersten Arbeitstag hatte.
Publiziert: 03.08.2023 um 16:37 Uhr
|
Aktualisiert: 21.08.2023 um 15:03 Uhr
1/6
Mit gerade einmal 25 Jahren starb der junge Arzt Dmytro B.
Foto: Facebook

Immer wieder zielt Russland auf zivile Infrastruktur in der Ukraine. So wie etwa am Montag, als ein Universitätsgebäude und ein Wohnhaus in Cherson zerbombt wurden. Oder vergangene Woche, als auf ein Hochhaus in Dnipro gezielt wurde. Putins Truppen töten immer wieder unschuldige Zivilisten.

Seit Kriegsbeginn sollen schon über 10'000 ukrainische Zivilisten ums Leben gekommen sein. Darunter knapp 500 Kinder. Das sagt Juri Belousow, Leiter der Abteilung für Kriegsverbrechen der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft, in einem Interview mit «Interfax Ukraine». 

Junger Arzt stirbt bei Angriff auf Spital

Eines der letzten Opfer: Dmytro B.*(†25). Am 1. August trat der junge Arzt seinen ersten Arbeitstag als HNO-Arzt beim Spital in der Stadt Cherson an. Kurz darauf schlug eine russische Rakete ein. Der 25-Jährige überlebte den Anschlag nicht. «Sein erster Tag nach seinem Praktikum endete, bevor er begonnen hatte», wie Tetiana Karschewytsch, Leiterin des Medizinischen Zentrums Cherson, mitteilt.

Noch vor dem Mittag stand das Spital unter russischem Beschuss. «Um 11.10 Uhr startete der Feind einen weiteren Angriff auf die friedlichen Bewohner unserer Gemeinde», schrieb der Chef der Militärverwaltung, Roman Mrochko, auf Telegram. 

«Er war glücklich, als er zur Arbeit ging»

Infolge des Angriffs wurden zwei Stockwerke zerstört. Darin befanden sich unter anderem ein Operationssaal sowie die Chirurgie- und HNO-Abteilung. B. war sofort tot. Fünf weitere Personen wurden zwar verletzt, überlebten aber. 

B. studierte von 2015 bis 2021 an der Medizinischen Universität Saporischschja Medizin. Per Facebook drückt der Studentenrat der Universität seinen Schmerz aus: «Er war sehr nett, lustig, gesellig und lächelte immer. Dmytro hat fleissig studiert und davon geträumt, ein qualifizierter Arzt zu werden. Er war sehr glücklich, als er heute zur Arbeit ging.» (mrs)

* Name bekannt 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?