Am Donnerstag ist im Südwesten Islands zum zweiten Mal in diesem Jahr ein Vulkan ausgebrochen, wie das isländische Wetteramt mitteilt. Der Ausbruch hat die Warmwasserversorgung in dem betroffenen Gebiet gekappt. Die isländischen Behörden riefen daher am Donnerstag die Notstandsstufe für die Region auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich von Reykjavik aus.
Die Warmwasserleitung sei kaputt, was einen Mangel an heissem Wasser in der Region Sudurnes verursacht habe, teilte die Zivilschutz- und Polizeibehörde am Nachmittag mit. Sie rief die Bewohner und Unternehmen auf der Halbinsel zum Strom- und Wassersparen auf. Die Gemeinde Reykjanesbær kündigte an, dass Kindergärten, Grundschulen und andere Einrichtungen bis zur Wiederherstellung der Versorgung geschlossen bleiben sollten.
Spektakuläre Luftaufnahmen aus dem Gebiet zeigen, wie Fontänen von Lava aus Spalten im Boden sprudeln. Der Ausbruchsort befindet sich nordöstlich des Bergers Sýlingarfell, unmittelbar nördlich des Fischgerdorfs Grindavik. Der Riss im Boden ist rund drei Kilometer lang.
Blaue Lagune für Besucher geschlossen
Das nahe gelegene Geothermalbad Blaue Lagune, eine der bekanntesten Touristenattraktionen des Landes, bleibt am Donnerstag für Besucher geschlossen.
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Der erste Ausbruch dieses Jahr begann am 14. Januar und dauerte etwa zwei Tage. Die Lavaströme erreichten damals die Aussenbezirke von Grindavik. Die fast 4000 Einwohner wurden evakuiert. Einige Häuser wurden durch die glühenden Lavaströme in Brand gesteckt.
Dämme sollen Gefahr von Infrastruktur fernhalten
Die isländischen Behörden hatten im November mit dem Bau von Dämmen begonnen, die dazu beitragen sollen, glühende Lavaströme von Häusern und wichtiger Infrastruktur fernzuhalten.
In Island gibt es mehr als 30 aktive Vulkane. Das macht die nordeuropäische Insel zu einem erstklassigen Ziel für Vulkantourismus. (noo/SDA)