Islands aktivster Vulkan steht womöglich vor einem neuen Ausbruch: Die seismischen Aktivitäten des Grimsvötn im Südosten der Insel seien in den vergangenen Monaten ungewöhnlich hoch gewesen, erklärte Islands meteorologisches Institut IMO am Donnerstag. Der Vulkan werde daher genau überwacht.
Die Behörden setzten die Alarmstufe für den Grimsvötn auf «gelb» herauf, Fluggesellschaften werden damit vor der Gefahr eines möglichen Ausbruchs gewarnt. Dem IMO zufolge mehren sich die Anzeichen für eine Eruption des unter dem grössten Gletscher Europas, dem Vatnajökull, gelegenen Vulkan im Südosten der Insel. Demnach hat sich in der Nähe des Vulkans ein Gletscherkanal gebildet.
Bereits vier Vulkanausbrüche in den letzten zwei Jahren
Island ist mit mehr als 30 aktiven Vulkansystemen die grösste und aktivste Vulkanregion Europas. Der Inselstaat im Nordatlantik liegt auf dem sogenannten Mittelatlantischen Rücken, der die eurasische und die nordamerikanische Erdplatte trennt.
Erst im Dezember war auf der Halbinsel Reykjanes südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavik ein Vulkan ausgebrochen. Es war der vierte Vulkanausbruch in Island innerhalb von zwei Jahren.
Der Grimsvötn war zuletzt im Jahr 2011 ausgebrochen. Rund 900 Flüge wurden damals wegen der Aschewolken gestrichen. Da der Vulkan eisbedeckt ist, drohen zudem im Falle einer Eruption Überschwemmungen durch schmelzende Eisschichten. (mrs)