Lava-Riss zieht sich über vier Kilometer
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Luftaufnahmen zeigen Ausmass:Lava-Riss zieht sich über vier Kilometer

Luzernerin Sabrina Dedler (39) betreibt in Island ein Tourismusresort
«Ich bin froh, dass der Vulkan endlich ausgebrochen ist»

Eine nach Island ausgewanderte Luzernerin nimmt den Vulkanausbruch auf der Insel mit Gelassenheit. Das Leben gehe seinen gewohnten Gang, sagt Sabrina Dedler. Sie ärgert sich hingegen über die vielen Falschinformationen, die im Umlauf sind.
Publiziert: 19.12.2023 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 19.12.2023 um 13:13 Uhr
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Auf Island tritt seit Montagabend aus einem vier Kilometer langen Spalt in der Erde Lava aus.
Foto: Anadolu via Getty Images
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Martin MeulReporter News

Die Bilder des Vulkanausbruchs in Island gehen derzeit um die Welt. Nach mehreren Erdbeben öffnete sich am Montagabend auf der südlichen Reykjanes-Halbinsel ein vier Kilometer langer Spalt, aus dem seither Lava austritt. Die isländischen Behörden veröffentlichen dazu spektakuläre Bilder in den sozialen Medien.

An diesen Bildern hat Sabrina Dedler (39) nicht allzu viel Freude. Die Luzernerin ist vor sieben Jahren nach Island ausgewandert, lebt in der Stadt Stadt Selfoss in Südisland zusammen mit ihrem Mann und den beiden Söhnen. Zu Blick sagt die Geschäftsführerin eines Tourismusresorts und Hair- und Make-up-Artistin: «Ich bin froh, dass der Vulkan endlich ausgebrochen ist.»

Verunsicherte Touristen

Grund dafür ist, dass der Vulkan seit Wochen für viel Verunsicherung sorgt. «Die Buchungen der Touristen in ganz Island sind um zehn Prozent zurückgegangen, die Menschen haben Angst», sagt Dedler. Doch diese Angst sei unbegründet. «Das Leben hier geht seinen gewohnten Gang, der Flughafen ist offen, Menschen sind keine in Gefahr.» 

Nahe der isländischen Hauptstadt Reykjavik ist am Montagabend ein Vulkan ausgebrochen.

Dennoch seien viele falsche Informationen im Umlauf. «Irgendwie ist beispielsweise der Eindruck entstanden, dass das von der Lava bedrohte Fischerdorf Grindavík gerade noch so evakuiert werden konnte. Dabei sind die Bewohner schon seit fünf Wochen weg», so Dedler. 

Auch der Flugverkehr sei nicht beeinträchtigt, sagt die Auswandererin weiter. Der Grund: Der Vulkan liegt offen an Land und nicht unter einem Gletscher. «Deshalb wird keine Asche in die Luft getragen.» Asche in der Luft kann den Flugverkehr beeinträchtigen. 

«Aktivität wird mindestens noch ein paar Tage andauern»
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Geologe zum Vulkanausbruch:«Aktivität wird mindestens noch ein paar Tage andauern»

«Ein Naturschauspiel»

Natürlich schaut sich auch Sabrina Dedler die Bilder des Ausbruchs im Fernsehen an. Und hofft, dass die Evakuierten bald wieder in ihre Häuser zurückkehren können. Sie sagt aber auch: «Die Lava in der Dunkelheit sieht schon cool aus.». Dedler findet, dass die Menschen die Sache auch realistisch einschätzen sollten. «Durch den Aufnahmewinkel entsteht teilweise der Eindruck, dass die Lava nur noch wenige Meter vor den Häusern entfernt ist. Das stimmt so aber nicht.»

Von einem Ausnahmezustand will die 39-Jährige deshalb nicht reden. «Wir in Island sind an Vulkane gewöhnt.» Den Touristen rät sie unterdessen: «Geniesst einfach das Naturschauspiel.»

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