Hier brennt ein Gebäude in Schebekino
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Video zeigt Kämpfe in Russland:Hier brennt ein Gebäude in Schebekino

Soldaten in Belgorod statt in der Ukraine
Russen-Rebellen bringen Kreml-Führung in Bedrängnis

Erneut haben russische Partisanen Dörfer im Grenzgebiet angegriffen. Die russischen Neonazis sprechen von «Phase 2» ihrer Operation. Das Ziel: Putin zu stürzen.
Publiziert: 02.06.2023 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2023 um 11:36 Uhr
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Am Donnerstag sassen die Bewohner der russischen Stadt Schebekino im Bunker, während in ihrer Heimat Schüsse fielen.
Foto: keystone-sda.ch
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Jenny WagnerRedaktorin News

Gepanzerte Fahrzeuge und proukrainische Kämpfer haben es geschafft, die Grenze nach Russland zu überqueren. Am Donnerstag und am Freitag laufen in der Region um Belgorod schwere Gefechte – zwei Russinnen sterben.

Die Partisanen, auch bekannt als Kämpfer der «Legion Freies Russland» und des «Russischen Freiwilligenkorps», wollen Chaos rund um Belgorod stiften. Ihre Mission: Die russische Bevölkerung aufwecken und den Kremlherrscher Wladimir Putin (70) stürzen.

In Russland sind die Protagonisten bekannt. Es handelt sich laut Kreml-Medien bei vielen von ihnen um Partisanen, die als «rechtsextrem» gelten und des Landes verwiesen wurden.

Bislang versucht der Kreml, die Situation herunterzuspielen, doch die Angst innerhalb der Bevölkerung wächst. Der Schock bei den Russen sitzt tief. Viele fragen sich, wie es gepanzerten Fahrzeugen so leicht gelingen konnte, über die Grenze zu fahren. Es handelt sich bereits um den zweiten Angriff innert weniger Wochen.

Schon am 22. Mai überquerten hunderte Kämpfer die Grenze und besetzten mehrere Dörfer in der Region. Laut russischen Angaben wurden die Kämpfer zwar zurückgeschlagen, aber: «Es wird weiter solche Angriffe von russischen Partisanen geben», warnte Gerhard Mangott (56), Militärexperte an der Uni Innsbruck, schon vergangenen Dienstag.

Zweiter gross ausgelegter Angriff auf russischem Boden

Der Experte behielt Recht. Das «Russische Freiwilligenkorps» kündigte am Mittwoch «Phase 2» ihrer Operation an, am Donnerstag folgte der Angriff. In der Stadt Schebekino in der Oblast Belgorod mussten Bewohner evakuiert werden. Der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow (54), sprach von «ununterbrochenen Angriffen» mit zwölf Verletzten und 29 beschädigten Gebäuden binnen 24 Stunden. Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden «zivile Einrichtungen» bombardiert, darunter ein Kindergarten.

Ein paar Stunden später behauptete der Kreml, 50 Kämpfer getötet zu haben. «Mit Terroristen verhandeln wir nicht», erklärte der ehemalige Präsident Dimitri Medwedew (57) am Donnerstagabend. Und: Die Situation ändere nichts an der «Spezialoperation in der Ukraine». Doch die Lage in Belgorod bleibt angespannt.

Augenzeugen berichten von Beschuss – zwei Tote

Am Freitag berichten Augenzeugen dem Telegram-Kanal «Astra», dass der Beschuss rund um Belgorod fortgeführt wird. Die «Legion Freies Russland» veröffentlichte Aufnahmen von Gefechten im Dorf Nowaja Tawolschanka, ganz in der Nähe von Schebekino. Durchfahrten seien laut Bewohnern vor Ort wegen «Beschuss» vom Militär gesperrt worden, heisst es.

Zivilisten sind am Freitag angehalten, in der Wohnung zu bleiben. In Malaya Pristan wurden laut Gladkow zwei Frauen in einem Auto getötet. Gemäss russischen Neonazis hatte das russische Militär das Fahrzeug beschossen. Zwei Männer wurden verletzt.

Keine Kapazität für Stärkung der Front?

Auch wenn die Politik Angriffe auf russischem Boden beschönigt, steckt die russische Regierung laut britischem Geheimdienst in einem regelrechten Dilemma. Entweder stärkt das russische Militär mit Blick auf die ukrainische Gegenoffensive die Fronten, oder es setzt verstärkt Streitkräfte an der Grenze ein, um weitere Angriffe in russischen Städten zu vermeiden.

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