Vor dem Gipfeltreffen mit Joe Biden (78) in Genf gab Wladimir Putin (68) dem US-Sender NBC ein Interview.
Der Journalist Keir Simmons sprach den russischen Präsidenten auch auf den inhaftierten Kreml-Kritiker Alexej Nawalny (45) an.
Ob Putin versichern könne, dass Nawalny das Gefängnis lebend wieder verlässt, wollte Simmons wissen. «Hören Sie, solche Entscheidungen trifft in unserem Land nicht der Präsident, sondern das Gericht – freilassen oder nicht», antwortet Putin.
Was die Gesundheit betreffe, seien die entsprechenden Einrichtungen für das Wohlergehen der Insassen zuständig. Nawalny werde im Gefängnis «nicht schlechter behandelt als alle anderen».
Der Präsident wies erneut die Vorwürfe zurück, etwas mit der Vergiftung an Nawalny zu tun zu haben. «Wir haben keine Gewohnheiten, jemanden zu töten.»
Dreieinhalb Jahre Haft
Seit seiner Rückkehr nach Russland Anfang des Jahres ist Nawalny in einem Straflager inhaftiert. Die russische Justiz wirft ihm vor, gegen Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren verstossen zu haben, während er sich in Deutschland von dem Mordversuch erholte. Am 2. Februar 2021 wurde der 45-Jährige zu dreieinhalb Jahren Haft in der Strafkolonie Nr. 2 in Pokrow verurteilt.
Vom 31. März bis 23. April führte der Kremlkritiker den Hungerstreik durch. Rund eine Woche später zeigte sich Nawalny erstmals wieder vor Gericht.
Mehrfach demonstrierten Zehntausende Menschen in ganz Russland für seine Freilassung. (man)
Mehr Infos zum Gipfeltreffen in Genf finden Sie in unserem Ticker.