Sie sind eine neue tödliche Bedrohung für die Ukraine: Die ukrainische Militär-Nachrichtenseite Defense Express schreibt, Russland habe in der Region Tschernihiw erstmals UPAB-1500V-Bomben eingesetzt. Ihre 1010 kg schweren Sprengköpfe sind für die Zerstörung stark befestigter Objekte konzipiert.
Mit Kampfjets können die Geschosse aus 14 Kilometern Höhe abgefeuert werden. Das ist hoch genug, um ausser Reichweite der ukrainischen Luftverteidigung zu bleiben. Die Bomben gleiten bis zu 40 Kilometer weit – und entfalten am Boden ihre zerstörerische Wirkung.
Ein eingebautes, satellitengestütztes Navigationssystem sorgt dafür, dass die UPAB-1500V-Bomben ihr Ziel in der Regel nicht verfehlen. Mithilfe des Systems können die Sprengkörper auch ihre Geschwindigkeit anpassen – und so langsamer oder schneller fliegen.
UPAB-1500V in Tschernihiw gefunden
Die russischen Su-34-Bomber sind in der Lage, die Geschosse abzuwerfen. So soll ein solches mit UPAB-1500V beladenes Flugzeug bei Jenakijewe vom ukrainischen Militär abgeschossen worden sein.
Ausserdem sollen vor ein paar Wochen Trümmerteile einer UPAB-1500V in der Region Tschernihiw gefunden worden sein. Unabhängige Quellen haben den Abwurf noch nicht bestätigt. Moskau schweigt bisher dazu.
Erstmals in Syrien eingesetzt
Die panzerbrechenden Bomben sind in der Lage, gegnerische Bunkeranlagen zu zerstören, was mit anderen Mitteln deutlich schwerer ist. Dass der Kreml jetzt auf diese Art von Bomben zurückgreifen muss, lässt darauf schliessen, dass Kremlchef Wladimir Putin (70) fürchtet, Schlachten in einigen ukrainischen Regionen zu verlieren. Wie viele der Sprengsätze Russland besitzt, ist unklar.
UPAB-1500V-Bomben werden von Russland nur sporadisch eingesetzt. Der Grund: Die mit den Bomben beladenen Flugzeuge sind in der beträchtlichen Höhe, in die sie für den Abwurf aufsteigen müssen, leicht zu identifizieren und können ebenso leicht von anderen Fluggeräten ausgeschaltet werden.
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Der Hersteller GNPP Region hatte die UPAB-1500V-Bomben 2019 auf einer Militärmesse der Öffentlichkeit präsentiert. Die Sprengkörper sollen noch im selben Jahr in Syrien eingesetzt worden sein.