Der Hass im Nahen Osten ist gross: Radikale Palästinenser haben innert einer Woche 3100 Raketen Richtung Israel abgeschossen, die Israeli erwidern die Angriffe mit gezielten Gegenschlägen. In israelischen Städten gehen Extremisten aufeinander los, schlagen aufeinander ein und verwüsten Geschäfte.
Im Gazastreifen wurden gegen 200 Menschen getötet, in Israel dank des effizienten Raketen-Schutzschildes zehn. Doch lange nicht alle Juden und Araber liegen im Streit. Immer mehr setzen Zeichen der Versöhnung und des Friedens – gegen den Hass.
In Jerusalem versammelten sich Hunderte mit der Organisation Yad B’Yad (Hand in Hand), die mehrere jüdisch-arabische Schulen mit über 2000 Schülern betreibt, und feierten ihre Freundschaft. Vor der Knesset, dem israelischen Parlament, haben 300 Lehrer demonstriert.
Hunderte von Personen versammelten sich auf mehreren Plätzen und forderten, dass ihr gemeinsames und zerbrechliches Lebensgefüge nicht zerstört werde. Die Organisation Tag Meir verschenkte Tausende von Blumen. Sie waren mit dem Segen für den jüdischen Feiertag Schawuot und für das muslimische Fastenbrechen versehen worden.
«Wir gehen auf die Strasse, um uns gegenseitig zu stärken, uns daran zu erinnern, dass wir Brüder sind und um sicherzustellen, dass wir weiterhin zusammenleben – mit Respekt und Brüderlichkeit», heisst es auf der Website der Organisation.
Die grössten Schmelztiegel sind die israelischen Spitäler. Auch hier posierten jüdische und arabische Angestellte mit Friedensplakaten und liessen sich ablichten. Und im Emek Medical Center in Afula sangen sie gemeinsam das beliebte Friedenslied «Od Yavo Shalom Aleinu» (Frieden wird noch kommen).
Während die Raketen über ihre Köpfe zischen, wird die Friedensbewegung immer stärker. Es gibt viele Juden und Araber, die sich weigern, Feinde zu sein. (gf)