Schnell, wendig, unberechenbar
US-Kampfschiffe machen Putins Marine Angst

Sechs hochmoderne Kampfboote patrouillieren neu im Schwarzen Meer. Die ukrainische Armee hat mit den «Defiant»-Booten eine schlagkräftige Waffe im Kampf gegen Russland erhalten. Blick erklärt das Boot.
Publiziert: 03.11.2022 um 13:37 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2022 um 21:19 Uhr
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Nur etwas mehr als 12 Meter lang ist das «Defiant»-Boot.
Foto: Metalsharkboats.com
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Sven ZieglerRedaktor News

Im Schwarzen Meer hat die russische Armee zum Ausbruch des Krieges eine Übermacht geschaffen. Präsident Wladimir Putin (70) schickte unter anderem mehrere seiner gefürchteten Atom-U-Boote vor die Küste der Ukraine.

Im Laufe der Monate gelang es der Ukraine auch dank Waffenlieferungen des Westens, die russische Marine weiter zurückzudrängen. Nun sollen sechs weitere Boote der Ukraine helfen, die Seeherrschaft weiter auszudehnen. Wie der amerikanische Marine-Experte H I Sutton auf Twitter schreibt, sind die hochmodernen amerikanischen «Defiant»-Boote bereits heute im Schwarzen Meer unterwegs.

Die nur 12,2 Meter langen Kampfschiffe weisen ein spezielles Design auf und erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 75 Kilometern pro Stunde. Sie sind extrem wendig und sind damit gegenüber den grossen, aber auch deutlich behäbigeren Booten der russischen Marine, im Vorteil. Zudem sind sie mit den neusten Radartechnologien ausgestatte. Ausserdem können sie auch versteckte Bedrohungen unterhalb der Meeresfläche wahrnehmen.

Maschinengewehre und Granatwerfer

Der Rumpf aus spezialgeschweisstem Aluminium ist zudem mit einem ballistischen Schutz versehen. So kann das Schiff «ausgedehnte Feuergefechte überstehen», wie es auf der Webseite der Entwickler heisst. Auch das Steuerhaus wurde extra zusätzlich gepanzert. So sollen auch Schwarmangriffe von verschiedenen Seiten gleichzeitig abgewehrt werden können.

Neben den Abwehrmechanismen kann «Defiant» auch mit verschiedenen Geschützen aufwarten. Diese können bei der Herstellung je nach Bestellung individuell konfiguriert werden. Laut Sutton sind auf der ukrainischen Version am Bug und auf der Backbord-Seite, also links, zwei schwere Browning M2-Maschinengewehre installiert. Diese können je nach Typus zwischen 600 und 1000 Schuss pro Minute abfeuern. Auch die Schweiz nutzt eine Variante des M2.

Auch am Heck des ukrainischen «Defiant» ist ein Maschinengewehr montiert. Allerdings handelt es sich laut Sutton dabei «nur» um ein mittelschweres Maschinengewehr des Typs M240, welches für kleinere Geschosse gedacht ist als die M2.

Ukraine hält Russland zurück

Besonders schwere Geschütze können mit dem MK19-Granatwerfer auf der Steuerbord-Seite (rechts) abgeschossen werden. Der MK19 feuert mit bis zu fünf Schuss pro Sekunde und weist eine Reichweite von bis zu 1600 Metern auf. Die kleinen Granaten haben eine grosse Zerstörungskraft.

Laut Sutton können die montierten Waffen verhältnismässig schnell ausgetauscht werden. Damit verschafft sich die ukrainische Armee eine grosse Unberechenbarkeit im Kampf auf See – Russland weiss nie, welche Waffen nun wirklich auf den kleinen Booten der Ukraine installiert sind.

Nach den verheerenden Rückschlägen und dem Untergang der russischen «Moskva» hat sich Putins Armee in den vergangenen Monaten weitestgehend in sichere Gewässer rund um die annektierte Krim-Halbinsel zurückgezogen. Auf dem Papier ist die russische Marine zwar deutlich stärker als diejenige der Ukraine, insbesondere aufgrund der Atom-U-Boote. Weil aber die ukrainische Armee taktisch geschickt vorgeht, kann sie die Angriffe Russlands bisher weitestgehend zurückschlagen.

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