Russischer Journalist berichtet von Plänen des Kreml-Chefs
Will Putin zum Jahrestag Kiew angreifen?

Die ukrainischen Behörden gehen davon aus, dass die Russen rund um den Jahrestag des Krieges die Städte Donezk und Luhansk im Osten angreifen werden. Doch Kreml-nahe Quellen wollen wissen, dass er es stattdessen auf die Hauptstadt Kiew abgesehen hat.
Publiziert: 13.02.2023 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2023 um 14:42 Uhr
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Muss zum Jahrestag Erfolge vorweisen: Kreml-Chef Wladimir Putin.
Foto: AFP

Zum Jahrestag des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine rechnen Experten mit einer Grossoffensive. Die ukrainischen Behörden halten es für wahrscheinlich, dass die Mega-Attacke von Präsident Wladimir Putin (70) Ende Februar vor allem die Städte Donezk und Luhansk im Osten des Landes treffen wird.

Laut dem russischen Journalisten Mikhail Zygar (42) hat die Regierung in Moskau aber andere Pläne. Insider aus der Präsidialverwaltung und den führenden Unternehmen Russlands zufolge würde Putin der ursprüngliche Plan am besten gefallen: Der Kreml-Diktator warte nur auf den passenden Zeitpunkt, um Kiew – wie er es schon für Februar 2022 geplant hatte – so rasch wie möglich zu erobern, meint Zygar, der im Exil in Berlin lebt.

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Der Angriff soll über Belarus erfolgen

Eine entscheidende Rolle dabei soll das Nachbarland Belarus spielen. Es liegt nördlich der Ukraine und westlich von Russland. Wegen seiner geografischen Lage sei es optimal für einen Angriff auf Kiew, heisst es in Kreml-nahen Kreisen. Denn Kiew ist bloss rund 170 Strassenkilometer von der belarussischen Grenze weg. Putin und der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko (68) sind enge Verbündete.

Und ein weiterer Schritt soll schliesslich zu Putins Offensive auf Kiew gehören: die Ernennung von Kommandant Waleri Gerassimow (67) zum neuen Oberbefehlshaber über die russischen Streitkräfte in der Ukraine im Januar. Er solle die Fehler korrigieren, die im letzten Jahr gemacht wurden, will Journalist Zygar erfahren haben.

Damals blieb die russische Invasionsarmee Dutzende Kilometer vor Kiew stecken, Russen-Soldaten klauten wegen Versorgungsmangel Essen und Benzin, die Ukrainer griffen die Invasoren geschickt mit Panzerabwehrwaffen an.

Deshalb meint Zygar auch: In Kreml-Kreisen herrscht Einigkeit darüber, dass Putins potenzieller Angriff auf Kiew zum Scheitern verurteilt wäre. Man sehe sich jedoch dem Untergang geweiht, weil man nicht Putin das Vorhaben nicht ausreden könne. (tva)

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