Wladimir Solowjow (59) ist der wohl bekannteste Kreml-Propagandist. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sorgt der Kumpel von Kremlchef Wladimir Putin (70) mit Hetztiraden für Schlagzeilen. Sein Spitzname: «Putins Mundwerk».
Seine Aussagen sind radikal, hasserfüllt und gnadenlos. Seit Monaten fällt er mit äusserst kruden Drohungen und bizarren Aussagen auf. Er droht nicht nur dem Westen und der Nato regelmässig mit Angriffen, sondern schreckt auch nicht davor zurück, den Konflikt immer weiter anzuheizen und Kremlchef Putin zu weiteren Kriegsverbrechen zu animieren.
Nun sorgt jedoch ein Detail, das der russischen Bevölkerung nicht gefallen dürfte, für Wirbel. Bei seinen Nachkommen scheint für den Moderator der Patriotismus aufzuhören. Ukrainische Journalisten wollen herausgefunden haben, dass eines seiner Kinder nicht etwa in der russischen Heimat lebt oder sich gar im Kriegseinsatz in der Ukraine befindet, sondern als Model in London arbeitet. Brisant: Am Freitag soll Wladimir Solowjow noch dazu aufgerufen haben, junge Wehrpflichtige an die Front zu schicken.
Für die eigenen Kinder ist der Westen recht
So wirft ihm der Politikstratege und Korrespondent der «Kyiv Post», Jason Jay Smart, Heuchelei vor. Solowjow lüge und habe Angst vor Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (61), schrieb Smart auf Twitter. Der Top-Propagandist erwähne nicht, dass sein Sohn Daniil (21) in Grossbritannien in Sicherheit lebe. Es ist nicht der einzige Vorwurf Smarts: Auch ein anderer Sprössling Solowjows habe den Wehrdienst verweigert, arbeite weit entfernt vom Donbass in Russland als Regisseur.
Smart erlaubt sich in seinem Twitter-Thread auch eine Spitze gegen den TV-Hetzer. Die Model-Gene müsse Daniil von seiner Mutter geerbt haben – und nicht von seinem Vater. (nad)