«Müssen den Krieg sofort beenden»
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Russischer Militärexperte:«Müssen den Krieg sofort beenden»

Putin-Propagandist Michail Chodarjonok ist frustiert
«Wir müssen diesen Konflikt so schnell wie möglich beenden»

Die Russen hatten geglaubt, die Ukraine schnell erobern zu können. Inzwischen dauert der Krieg mehr als ein Jahr. Und viele Russen haben genug. Selbst Putins Top-Propagandisten wollen, dass die «Spezialoperation» ein Ende hat.
Publiziert: 07.03.2023 um 18:31 Uhr
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Der russische Angriffskrieg in der Ukraine dauert schon mehr als ein Jahr. Inzwischen haben selbst Putins Top-Propagandisten genug von der «Spezialoperation».
Foto: IMAGO/ZUMA Wire
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Marian NadlerRedaktor News

Eigentlich sollte die «Spezialoperation» in der Ukraine nur drei Tage dauern. Dann sollte Kiew in russischer Hand und der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (45) abgesetzt sein. Es kam anders: Mehr als ein Jahr ist seit dem Einmarsch vergangen, und die Invasion kommt nicht voran.

Selbst Putins Top-Propagandisten sind nicht mehr davon überzeugt, dass es gelingt, den Krieg zu gewinnen. Das zeigt eine TV-Szene jetzt eindrücklich. Moderatorin Olga Skabejewa (38) fragt den russischen Militärexperten Michail Chodarjonok (69) in der Sendung «60 Minuten»: «Auf wessen Seite steht die Zeit jetzt?».

Chodarjonok gibt eine Antwort, die Kremlchef Wladimir Putin (70) nicht gefallen dürfte. «Mir scheint, dass die Streitkräfte der Ukraine mit jeder Lieferung, mit jedem Transfer westlicher Waffen mehr offensive, operative und Kampffähigkeiten gewinnen. Die Zeit ist also auf ihrer Seite», sagt er. Und fügt hinzu: «Ich glaube, wir müssen diesen Konflikt so schnell wie möglich beenden.»

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Ukrainer lachen über Peinlich-Panzer

Während die Ukraine auf die Unterstützung des Westens – etwa in Form von Waffenlieferungen – zählen kann, gehen den Russen langsam die Mittel aus. Russische Reservisten müssen die ukrainischen Stellungen inzwischen statt mit schweren Geschützen nur noch mit «Schusswaffen und Spaten» bewaffnet angreifen, so eine Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums.

In den sozialen Medien machten Bilder eines russischen Panzers die Runde, der aus alten Teilen zusammengebastelt wurde. Die Kanonen des Panzers stammten von Kampfgeräten, die in den 1940er-Jahren hergestellt worden waren.

Prigoschin macht Druck

Gleichzeitig fordert Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (61) immer wieder Waffen und Munition. Zuletzt eskalierte der Streit gar so weit, dass der Söldnerführer mit dem Abzug seiner Kämpfer aus Bachmut drohte.

Die Stadt ist seit letztem Sommer schwer umkämpft. Die Schlacht um den Ort, der vor dem Krieg das Zuhause von 70'000 Menschen war, ist die bisher längste Schlacht im Ukraine-Krieg. Aufseiten der Russen forderten die Kämpfe hohe Verluste.

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