Drohnenflug über die zerstörte Stadt Marinka
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Bestürzendes Video:Drohnenflug über die zerstörte Stadt Marinka

Apokalyptische Bilder aus Marinka
Die Russen haben diese Stadt dem Erdboden gleichgemacht

Die ukrainische Kleinstadt Marinka wurde von den russischen Streitkräften vernichtet. Bilder zeigen das Ausmass der Zerstörung.
Publiziert: 06.03.2023 um 15:59 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2023 um 17:25 Uhr
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Die ukrainische Stadt Marinka wurde im Verlauf des Ukraine-Kriegs besonders hart getroffen.
Foto: Twitter

Wie schnell ein Krieg eine Stadt in Schutt und Asche legen kann, zeigt eindrücklich das Beispiel der ukrainischen Kleinstadt Marinka. Bis vor einem Jahr lebten in dem Ort unweit von Donezk noch rund 10'000 Menschen. Mittlerweile, nach einem Jahr Ukraine-Krieg, ist Marinka zur Geisterstadt mutiert.

Bilder in den sozialen Medien, die zeigen, wie es in Marinka heute aussieht, machen das Ausmass der Zerstörung deutlich. Laut eines Berichts der «Kronen Zeitung» gibt es für den heutigen Zustand der Stadt auch einen ganz bestimmten Grund: die Überlegenheit der russischen Artillerie.

Bataillone nach Bachmut geschickt

Die russische Artillerie hätte nämlich laut einem nicht näher genannten Oberst des österreichischen Militärs zwischen sieben- und zehnmal mehr Geschütze als die ukrainische. Die russischen Soldaten hätten Marinka in der Folge monatelang mit Rohr- und Raketenwerferartillerie beschossen. Der Oberst zieht sogar Vergleiche zu den verlustreichen Schlachten am Isonzo und in Verdun während des Ersten Weltkriegs.

«Hätten die Ukrainer wie geplant im Spätherbst die Offensive bei Melitopol durchgeführt und wäre ein Durchbruch zum Asowschen Meer gelungen, würde die Situation heute vielleicht anders aussehen», so der Oberst.

Stattdessen habe man unzählige Bataillone nach Bachmut geschickt. Um die Stadt, die rund 80 Kilometer von Marinka entfernt liegt, tobt seit Monaten eine brutale Abnutzungsschlacht. Unzählige Soldaten, sowohl der russischen als auch der ukrainischen Streitkräfte, sind dort gefallen.

«Russland wankt und die Ukraine blutet aus»

Für die Ukraine sei das aber ein grösseres Problem als für die Russen, schätzt der Oberst. Russland sei mit seinem viel grösseren Heer in dieser Situation im Vorteil. «Russland wankt und schlägt um sich, die Ukraine hingegen blutet aus», sagt er.

Marinka ist aber nicht erst seit einem Jahr mit den brutalen Kämpfen konfrontiert. Bereits 2014 war die Stadt im Russisch-Ukrainischen Krieg schwer umkämpft. Ein Jahr später gelang den Ukrainern der Durchbruch. Damals gelangte Marinka wieder unter die Kontrolle Kiews.

Obwohl Moskau die Eroberung der Stadt schon kurz nach der Invasion in die Ukraine im Februar 2022 verkündet hatte, haben die Gefechte hier nie geendet. Wie die «NZZ» berichtet, würden die Russen die Stadt systematisch dem Erdboden gleichmachen und sich so Meter um Meter vorarbeiten. (ced)


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