Klima-Kleber haben am Mittwoch den Verkehr in Wien lahmgelegt. Zwei Protestaktionen der Aktivisten-Gruppe Letzte Generation fanden statt – eine am Praterstern im Stadtzentrum und eine am Verteilerkreis in Wien-Favoriten. Bei der letzteren Blockade verhinderten die Klima-Kleber die Fahrt eines Rettungsfahrzeugs, das zu einer Reanimation unterwegs war.
Erst nach Intervention der Polizei ist die Fahrbahn wieder freigemacht worden. Dazu schreibt die Wiener Polizei: «Nachdem die nicht angezeigten Versammlungen behördlich aufgelöst wurden, ein freiwilliges Verlassen der Örtlichkeit der Aktivisten und Aktivistinnen nicht stattfand, wurden die Personen mit einem speziellen Mittel vom Asphalt gelöst und anschliessend von der Fahrbahn gebracht.»
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Neun Klima-Kleber sind am Mittwoch festgenommen worden. Die Aktivisten werden zur Anzeige gebracht.
«Es geht immer um Menschenleben»
Die Wiener Berufsrettung bestätigte der Nachrichtenagentur APA die Verspätung: «Die Fahrbahn war für uns erst nach Einschreiten der Polizei frei», sagte eine Sprecherin der Berufsrettung. «Es hat einen Einsatz in Niederösterreich gegeben, bei dem ein älterer Herr reanimiert werden musste. Wir sind darum einige Minuten später angekommen.»
Während des Einsatzes sei der Patient verstorben. Es sei nicht einzuschätzen, ob der Mann wegen des Zeitverlusts verstorben sei, erklärte die Sprecherin. «Aber es geht bei uns leider immer um Menschenleben.»
Wie ein Sprecher der Letzten Generation zu APA sagt, sei am Verteilerkreis nach «Auskunft der Menschen weit und breit kein Rettungsfahrzeug in Sicht» gewesen. Der Sprecher betont: «Sollten uns die Polizei oder andere Menschen auf ein Einsatzfahrzeug hinweisen, dann machen wir natürlich die Spur auf. Vor jedem Protest kontaktieren wir die Rettungsleitstellen und informieren über angehende Proteste.» Die Letzte Generation bilde immer Rettungsgassen und dementiere die Vorwürfe vehement.
Klima-Kleber von der Strasse gezerrt
Bei der Blockade am Verteilerkreis sollen laut Polizei einige Passanten gewalttätig gegenüber den Klima-Klebern geworden sein. Die Aktivisten seien gefährlich bedroht worden. Ein Video, das die Letzte Generation auf Twitter veröffentlicht hat, zeigt, wie Passanten die Klima-Kleber von der Strasse zerren. Dazu schreiben die Aktivisten: «Was passiert, wenn Ernten ausfallen, Lebensmittelpreise steigen, Wasser immer knapper wird und die öffentliche Sicherheit nicht mehr gegeben ist?» (bab)