2000 Mann umfasst sie, ausgestattet ist sie mit dem besten Material, das die Nato geliefert hat: Die 82. Luftangriffsbrigade der Ukraine soll die stärkste Einheit sein, die die ukrainische Armee einsetzen kann.
Und jetzt ist sie «endlich» in Aktion, wie die «Kyiv Post» schreibt. Ihr Auftrag: Das Dorf Robotyne im Süden der Ukraine einzunehmen. Die Brigade befand sich bis jetzt in Reserve, ebenso wie die 46. Brigade. Dass sie nun eingesetzt werden, ist für die ukrainischen Streitkräfte eine gute und eine schlechte Nachricht, schreibt «Forbes».
Ausgerüstet mit Marder, Stryker und Challenger-Panzern
Zwar hätten beide Brigaden eine unheimliche Schlagkraft und könnten den russischen Besatzern das Leben schwer machen, allerdings kann keine Brigade ewig kämpfen. In den Pausen, die die Einheiten benötigen, verfüge die Ukraine über keine gleichwertige Brigade, die sie einsetzen kann – die Gegenoffensive droht, das Momentum zu verlieren.
Kiew verfüge zwar noch über ungebundene Brigaden der Territorial- und Nationalgarde, diese seien aber in der Regel schlechter ausgerüstet und ausgebildet.
Die ukrainische Armee hat zwar offiziell die Existenz der 82. Brigade nie bestätigt, aber geleakte Pentagon-Dokumente gaben Hinweise darauf. So seien beispielsweise 40 deutsche Ketteninfanterie-Kampffahrzeuge vom Typ Marder und 90 US-amerikanische Stryker-Fahrzeuge zur Ausrüstung der Brigade gezählt worden. Ausserdem sollen 14 Challenger-Panzer zu der Brigade gehören.
Durchbruch soll vor der Schlammperiode erzielt werden
Jetzt tauchen in den sozialen Medien immer mehr Beweise für den Einsatz der mächtigen Brigade auf. Unter anderem ist ein Challenger zu sehen, der sich mit einem Gitteraufbau gegen Drohnenattacken schützen will.
Gelingt es der Brigade, Robotyne einzunehmen, wäre das ein bedeutender Schritt, um die russischen Besatzungstruppen zu teilen. «Man möchte unbedingt vor dem Herbst/Winter und dem Einsetzen der ersten Schlammperiode einen Durchbruch erzielen», sagte Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer dem Tagesspiegel.
Offenbar hat die Brigade in den letzten Tagen Erfolg gehabt. So schreibt das Institute for the Study of War (ISW) in seiner täglichen Einschätzung am 15. August: «Die ukrainischen Streitkräfte sind auf Robotyne vorgerückt, und weitere russische und ukrainische Berichte vom 15. August deuten darauf hin, dass die ukrainischen Streitkräfte zusätzliche Gegenoffensivbrigaden im westlichen Gebiet Saporischschja eingesetzt haben.» (neo)