Acht Monate befand sich Noa Argamani (26) in Gefangenschaft der Hamas. Am 7. Oktober war die junge Frau auf dem Supernova-Musikfestival unweit des Kibbuz Re'im in Israel entführt und in den Gazastreifen verschleppt worden.
Vergangenes Wochenende unternahmen israelische Elitetruppen einen heiklen Befreiungsschlag von vier Hamas-Gefangenen. Neben Noa Argamani waren auch Almog Meir Jan (23), Andrey Kozlov (27) und Shlomi Ziv (40) befreit worden.
245 Tage kein Sonnenlicht
Schon am ersten Tag nach ihrer Befreiung erzählte Noa von ihrer Gefangenschaft. Sie sei von einer wohlhabenden Familie in Gaza festgehalten worden. Um duschen zu können, hatte sie die Familie dazu überreden müssen. Essen habe sie nur bekommen, wenn sie die Familie darum gebeten hätte, wie der israelische TV-Sender Channel 12 berichtete.
Wie die «Daily Mail» berichtet, hat die junge Frau 245 Tage lang kein Sonnenlicht gesehen. Bei der Familie sei sie stets unter bewaffneter Überwachung gestanden und von Haus zu Haus gebracht worden, um nicht entdeckt zu werden.
«Ihr geht es gut»
Ihr Kollege Amir Moadi (29) sprach mit der britischen Zeitung und erklärte, dass er sich Sorgen mache. «Ihr geht es gut, auch mental, sie ist gesund. Aber sie hat am 7. Oktober eine Menge Freunde verloren. Ich denke, dass es eine Weile brauchen wird, um alles realisieren zu können. Es fühlt sich an, als sei sie unter Schock.»
Die Bilder der Wiedervereinigung mit ihrer Familie gingen am Wochenende um die Welt. Noas Mutter Liora (61) hat einen Hirntumor, befürchtete, ihre Tochter nicht mehr sehen zu können.
Kritik an Befreiungsschlag
Bei ihrem Aufeinandertreffen sei die Mutter mental nicht immer anwesend gewesen. Wie Noas Vater zur «Daily Mail» sagt, sei die Situation nicht einfach gewesen.
Derweil wird die Kritik am Befreiungsschlag immer lauter. Zwar gibt es keine klaren Zahlen über die Todesopfer der Befreiungsaktion; eine Behörde der Hamas sprach jedoch von rund 210 toten Palästinensern und Israels Armee-Sprecher Daniel Hagari von 100 Todesopfern. Wie viele davon der Hamas angehören, ist nicht bekannt.