Am vergangenen Freitag liess die Hamas 13 Geiseln frei. Einer der Freigelassenen ist Jimmy Pacheco (32). Er war am 7. Oktober von den Terroristen aus dem Kibbuz Nir Oz entführt worden. Um in Gefangenschaft am Leben zu bleiben, habe er sich von WC-Papier ernährt, erzählt der philippinische Mann, der im Kibbuz als Hausmeister arbeitet, im Interview mit CBN Asia. Pacheco ist der einzige philippinische Staatsbürger, die die Hamas in den vergangenen sechs Tagen freigelassen hat.
Er habe nicht geglaubt, dass er diese Tortur überleben würde, so Pacheco. Als Essen bekam er oft nur ein halbes Pita-Brot am Tag. «Ich habe nicht alles auf einmal gegessen. Jedes Mal, wenn mein Magen knurrte, habe ich etwas gegessen – aber es war nicht genug», sagte er.
Sechseinhalb Wochen Gefangenschaft
In seiner Verzweiflung beschloss er, WC-Papier zu essen, um zu überleben. Dieses wurde ihm von den Geiselnehmern gegeben, als er auf die Toilette gehen durfte.
«Ich habe es nicht benutzt – ich habe es in meine Tasche gesteckt», schilderte Pacheco. «Es sah so aus, als wären wir 40 Meter unter der Erde, und deshalb waren die Wände feucht. Ich befestigte das Papier, das ich aufbewahrt hatte, an den Wänden, bis es nass wurde. Dann habe ich es in den Mund genommen und gegessen – und so war mein Magen nicht leer.» Der Filipino hat in den sechseinhalb Wochen Gefangenschaft sichtlich abgenommen.
Zu trinken gab es lediglich salziges Wasser. «Ich sagte mir, dass ich auf keinen Fall überleben würde, weil ich in der Vergangenheit Nierenprobleme hatte.»
Der Vater von drei Kindern wurde in den ersten zwei Wochen in einer Art Gefängniszelle festgehalten. «Ich hatte das Gefühl, verrückt zu werden. Ich fragte mich immer wieder: ‹Warum haben sie mich hierher gebracht? Ich habe nichts falsch gemacht.›»
Viele Geiseln in Hamas-Tunnel
Später wurde er in einen Tunnel gebracht, in dem sich viele Geiseln befanden. Sie schliefen auf Matratzen auf dem Boden und bekamen eine Zahnbürste und Kleidung zum Wechseln – ein Hemd und kurze Hosen.
Das erste Mal, dass er Sonnenlicht gesehen und frische Luft gespürt habe, sei am Tag seiner Freilassung gewesen. Die Terroristen hätten ihm nur gesagt, dass er in einen anderen Tunnel verlegt würde, sodass er bis zur letzten Minute nicht wusste, dass er schon bald frei sein würde.
«Ich fing an zu weinen, als wir den Tunnel verliessen», erzählte Pacheco. «Ich bin auf die Knie gegangen und habe Gott gedankt.» Die Gedanken an seine Frau und seine Kinder hätten ihm geholfen, das alles zu überstehen. Als Ergebnis seiner schrecklichen Erfahrung sei er «stärker geworden».