«Ein traumatischer Moment»
Geschwister erfahren nach Befreiung aus Hamas-Geiselhaft tragische News

Nach den Geiselfreilassungen kommen immer mehr Details über die Entführten ans Licht. Die Geschwister Alma und Noam Or müssen ohne ihre Mutter weiterleben. Sie erfuhren nach ihrer Freilassung von deren Ermordung.
Publiziert: 28.11.2023 um 20:03 Uhr
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Noam Or und seine Schwester Alma befanden sich 50 Tage lang in der Gefangenschaft der Hamas.
Foto: Hostages Missing Families Forum

Es waren die schlimmsten Stunden ihres Lebens. Noam (17) und Alma (13) Or wurden am 7. Oktober vom brutalen Hamas-Angriff auf ihren Kibbuz Be'eri überrascht. Die Milizkämpfer verschleppten sie in den Gazastreifen. Ihre Mutter, Yonat Or, blieb zurück. Nach 50 Tagen wurden die beiden im Rahmen des Geisel-Deals zwischen Israel und der Hamas freigelassen. 

Wieder zu Hause gerät das Leben der Teenager erneut aus den Fugen. Sie erfuhren: Beim Angriff der Hamas wurde ihre Mutter getötet. «Der Traum, ihre Mutter wiederzusehen, wurde durch die Tatsache zerstört, dass sie am 7. Oktober ermordet wurde», sagte Ahal Besorai, der Onkel der Jugendlichen, gegenüber CNN. 

«Es war ein traumatischer Moment»

«Meine Schwester lebt nicht mehr. Wir dachten, sie wären alle entführt worden, dem war aber nicht so.» 

Der Onkel erzählt vom Moment des Wiedersehens nach der Freilassung: «Als sie zum ersten Mal die Grenze überquerten und ihre Grossmutter und den älteren Bruder sahen, wurden sie mit der Nachricht vom Tod ihrer Mutter konfrontiert. Es war ein sehr traumatischer Moment.» 

Der Vater und Cousin von Noam und Alma befinden sich derweil immer noch in Gefangenschaft. Wo genau, weiss die Familie nicht. Besorai offenbart in dem CNN-Interview nicht genau, was sein Neffe und seine Nichte durchmachen mussten – er berichtet lediglich davon, dass die beiden in einem Haus in Gaza festgehalten wurden. Eine Frau, die ebenfalls aus Be'eri stammt, sei ebenfalls dabei gewesen. 

Mitgefühl gegenüber den Leuten in Gaza

Alma und Noam hätten gar nicht gewusst, dass sie frei kommen. «Sie wurden aus dem Zimmer geführt, unter dem Vorwand, dass sie auf die Toilette gebracht werden. Die Hamas legte ihnen Handschellen an, verband ihnen die Augen und brachte das Geschwisterpaar an den Ort, an dem sie an das Rote Kreuz übergeben werden sollten.»

Noam äusserte laut B. noch auf dem Weg nach Israel grosses Mitgefühl gegenüber den Menschen im Gazastreifen. «Ich fühle mich schlecht. Wir dürfen nach Hause und sie müssen hierbleiben», soll er zu seiner Schwester gesagt haben.

Was den Onkel am meisten überrascht: Trotz der unglaublichen Strapazen wirken die Geschwister «okay». Sie würden nun versuchen, wieder zu Kräften zu kommen und die Zeit in Gefangenschaft zu verarbeiten. (ene)

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