Russischer Doppelbürger, Frauen und Kinder
Das ist über die freigelassenen Geiseln vom Sonntag bekannt

Am Sonntag wurden 14 weitere israelische Geiseln von der radikalislamischen Hamas freigelassen. Das ist über sie bekannt.
Publiziert: 27.11.2023 um 18:22 Uhr
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Hagar Brodetz und ihre drei Kinder sind wieder frei – ihr Mann Avigai kann alle wieder in die Arme schliessen.
Foto: AFP

Neun Kinder, vier Frauen und ein russisch-israelischer Staatsbürger: Mit den 14 am Sonntag freigelassenen Geiseln steigt die Zahl der in der Feuerpause zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zurückgekehrten Menschen auf insgesamt 58.

Bereits am Freitag und Samstag wurden zahlreiche Geiseln freigelassen. So etwa Aviv Asher (2), Raz Asher (4) und Doran Katz Asher (34), die zu den ersten Freigelassenen gehörten.

Nun sind am Sonntag weitere Gefangene freigekommen. Das ist über die 14 Freigelassenen bekannt:

Abigail (4)

Die kleine Abigail sah beim Angriff der Hamaskämpfer am 7. Oktober mit an, wie ihre Eltern im Kibbuz Kfar Aza ermordet wurden. Das Mädchen konnte zu den Nachbarn, der Familie Brodetz, flüchten, mit denen zusammen sie als Geisel genommen wurde. Ihre Geschwister Michael und Amalya entgingen dem Angriff in einem Schrank versteckt.

Abigails Angehörige bestätigten nach der Freilassung in einer vom Forum der Familien der Geiseln veröffentlichten Erklärung, dass das Mädchen sicher zurückgekommen sei. Sie baten aber um Zeit und die Wahrung der Privatsphäre Abigails, die neben der israelischen die US-Staatsbürgerschaft hat. «Abigail hat keine Eltern mehr, aber sie hat ein ganzes Land, das sie umarmt», sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu.

Hagar Brodetz (40) und ihre drei Kinder

Hagar Brodetz und ihre Kinder wurden in Kfar Aza entführt – mit Abigail, die zu ihnen geflüchtet war. Ihr Mann Avihai Brodetz versuchte nach eigenen Angaben, den Kibbuz zu verteidigen, als die Hamaskämpfer seine Familie verschleppten. Erst Tage später habe er herausgefunden, dass seine Frau, seine Kinder und Abigail noch lebten. Tochter Ofri verbrachte ihren zehnten Geburtstag in Geiselhaft. Ofris Brüder sind acht und vier Jahre alt.

Elma Avraham (84)

«Da ist ein Terrorist in meinem Haus!» Die Künstlerin Elma Avraham telefonierte mit einem Nachbarn, als Bewaffnete in ihr Haus im Kibbuz Nahal Oz eindrangen. Avraham wurde nach ihrer Freilassung sofort per Hubschrauber in ein südisraelisches Krankenhaus gebracht. Sie liege auf der Intensivstation und schwebe in Lebensgefahr, teilte die Klinik mit.

Aviva Siegel (62)

Aviva Siegel wurde aus ihrem Haus im Kibbuz Kfar Aza verschleppt – mit ihrem 64-jährigen Mann Keith, der weiter als Geisel gehalten wird. Die Lehrerin Aviva wurde in Südafrika geboren und zog mit acht Jahren nach Israel. Sie und Keith haben vier Kinder und fünf Enkel.

Chen Almog-Goldstein (48) und ihre drei Kinder

Die Sozialarbeiterin wurde mit drei ihrer vier Kinder, Agam (17), Gal (11) und Tal (9), aus ihrem Haus in Kfar Aza entführt. Vater Nadav Goldstein und die älteste Schwester Jam wurden beim Hamas-Angriff getötet. Sie sind Verwandte von Doron Almog, früher hochrangiger Militär und nun Vorsitzender der Jüdischen Agentur für die Einwanderung nach Israel.

Ela (8) und ihre Schwester Dafna (15)

Ela und Dafna wurden aus dem Haus ihres Vaters Noam Eljakim im Kibbuz Nahal Oz entführt. Am Tag nach dem Angriff sah ihre Mutter Maajan Zin ein Foto von Dafna im Online-Nachrichtendienst Whatsapp, «in Pyjama auf einer Matratze in Gaza sitzend, mit dem Kommentar ‹In Gebetskleidung wäre es besser›». Die Leichen des Vaters der Mädchen, seiner Partnerin Dikla und ihres Sohns wurden von Kugeln durchsiebt auf einem leeren Grundstück gefunden.

Ron Krivoy (25)

Krivoy arbeitete als Tontechniker beim von Hamaskämpfern angegriffenen Musikfestival. Zunächst habe Krivoy fliehen und sich in einem Graben verstecken können, sagte seine Schwester Julia israelischen Medien. Zur Mittagszeit habe jemand auf Arabisch Anrufe auf seinem Telefon beantwortet.

Der russisch-israelische Staatsbürger werde ausserhalb der Einigung mit Israel freigelassen und als Antwort auf «die Bemühungen von Präsident Wladimir Putin und in Anerkennung der russischen Position zur Unterstützung der palästinensischen Sache» freigelassen, erklärte die Hamas. (zis/AFP)

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