Prigoschin schärft sein Profil als Kriegs-Vater
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Auftritte häufen sich:Prigoschin schärft sein Profil als Kriegs-Vater

Nächste Runde im Munitionszoff
Prigoschin droht Schoigu mit Abzug seiner Söldner

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hat dem Kriegsblogger Semjon Pegow ein Interview gegeben. Darin droht der Söldnerführer mit dem Abzug seiner Kämpfer. Ausserdem äussert er sich zur Gegenoffensive der Ukrainer, die kurz bevorsteht.
Publiziert: 29.04.2023 um 20:16 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2023 um 08:18 Uhr
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In einem Interview mit dem Kriegsblogger Semjon Pegow findet Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin gewohnt klare Worte.
Foto: Telegram

Seit Monaten zofft sich Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin (61) mit dem russischen Verteidigungsministerium wegen Munitionslieferungen. Nun hat sich der Söldnerführer in einem Interview mit dem Kriegsblogger Semjon Pegow (37) erneut zu dem Thema geäussert – und unverhohlen dem russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu (67) gedroht.

«Ich wende mich an Sergei Schoigu mit der Bitte, uns unverzüglich Munition zuzustellen», sagte Prigoschin – um dann die Bombe platzen zu lassen. «Im Falle einer Verweigerung dieser Lieferung, sehe ich mich gezwungen, unseren obersten Befehlshaber über dieses Problem zu informieren, um eine Entscheidung darüber zu treffen, wie zweckmässig es ist, wenn die Wagner-Gruppe bei derzeitiger Munitionsknappheit sich künftig in Bachmut aufhält». Mit dem «obersten Befehlshaber» dürfte Kremlchef Wladimir Putin (70) höchstpersönlich gemeint sein. Heisst konkret: Prigoschin droht mit dem Abzug seiner Söldner aus der Ukraine. Keine Munition – keine Söldner.

Wie Prigoschin im weiteren Verlauf des Gesprächs verrät, hat er Schoigu sogar eine Frist für die nächste Munitionslieferung gesetzt – bis zum gestrigen Freitag. «Die kritische Frist, um diese Entscheidung zu treffen, war eigentlich schon gestern», sagte der zwielichtige Geschäftsmann – und erhöht so den Druck auf den Verteidigungsminister.

«Danach wird alles zusammenbrechen»

«Wir – die Wagner-Gruppe – sind Patrioten und wir werden in Bachmut bis zur letzten Patrone kämpfen», fügte er an. «Aber die Patronen reichen nicht mehr für Wochen, sondern nur noch für Tage», meckerte er. «Wenn der Munitionsmangel nicht behoben wird, sehen wir uns gezwungen – ordnungsgemäss und nicht wie feige Ratten – entweder die Stellungen zu verlassen oder zu bleiben, um zu sterben», erklärte Prigoschin.

Einen Teil der Truppen werde er abziehen müssen. «Danach wird hier alles zusammenbrechen», prognostizierte er.

«Die Ukrainer gehen in die Offensive»
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Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin:«Die Ukrainer gehen in die Offensive»

Zum Ende des Gesprächs kommt er auf die kurz bevorstehende ukrainische Gegenoffensive zu sprechen. Auch in diesem Punkt wird der Wagner-Chef wie gewohnt deutlich. «Wir brauchen die Munition und wir müssen aufhören, das russische Volk zu belügen und den Leuten zu erzählen, dass alles in Ordnung ist», wettert Prigoschin. «Spätestens am 15. Mai startet die Gegenoffensive der Ukrainer. Hundert Prozent.»

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