14 Monate Ukraine-Krieg haben Tausende von Leben gekostet. Sowohl ukrainische als auch russische Soldaten sind an der Front gefallen. Wie hoch die Verluste genau sind – darüber schweigen beiden Seiten.
Jetzt verrät jedoch ein russischer Mediziner, dass die meisten Männer, die gestorben sind, offenbar hätten gerettet werden können. «Mehr als 50 Prozent aller Todesfälle waren nicht auf lebensbedrohliche Verletzungen zurückzuführen», sagt Artjom Katulin, Leiter eines Ausbildungszentrums für taktische Medizin gegenüber der Nachrichtenagentur Ria Nowosti.
Schlechte Erste-Hilfe-Kenntnisse
Die Hauptprobleme bei der medizinischen Versorgung seien das Niveau der Erste-Hilfe-Ausbildung und die Unfähigkeit, die Verwundeten schnell in Krankenhäuser transportieren zu können.
Auch einige Amputationen hätten bei richtiger ärztlichen Versorgung vermieden werden können, sagt Katulin. «Mehr als 30 Prozent der Amputationen wurden durch falsch angelegte Stauschlauchverbände verursacht.»
Im Interview klagt er zudem, dass die Zahl der Verletzten sehr hoch sei. Allerdings sei es aktuell kaum möglich, diese wieder genug schnell fit zu kriegen. (man)