Aktivisten finden über 200 Gräber von Wagner-Söldnern
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Massengrab in Nowosibirsk:Aktivisten finden über 200 Gräber von Wagner-Söldnern

Prigoschin klagt über mangelnde Ausrüstung und greift den Kreml an
«In zwei bis drei Wochen ist auch der letzte Wagner-Söldner tot»

Startet die Ukraine ihre Gegenoffensive schon bald? Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin ist sicher, dass bereits in ein bis zwei Wochen ein Angriff gestartet wird. Doch seine Söldnertruppe hat mal wieder keine Ausrüstung. «Es herrscht ein Verrat an Russland», klagt er.
Publiziert: 27.04.2023 um 09:50 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2023 um 13:26 Uhr
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Die Kämpfe in Bachmut halten an.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images
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Jenny WagnerRedaktorin News

Bachmut steht seit Monaten in den Schlagzeilen. Die hart umkämpfte Stadt im Osten der Ukraine konnte bisher nicht vollständig von den Russen erobert werden.

Vor Ort kämpfen zu einem Grossteil private Wagner-Söldner. Diese berichteten vergangene Woche davon, dass sie Bachmut einkreisen, jedoch nicht vollständig einkesseln konnten. Die Offensive harzt also weiter.

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Der Oligarch und Chef der Truppe, Jewgeni Prigoschin (61), macht nun in einer Sprachnachricht auf Telegram deutlich, dass die russische Regierung schuld an der stagnierenden Situation um Bachmut sei. Seine Truppen hätten einige Erfolge in der Ukraine verbuchen können, sagt Prigoschin. «Die Wagner-Gruppe hat ihre Mission bereits vollständig erfüllt – und wird sie weiter ausführen, bis zum letzten Kämpfer», stellt er klar.

«Wagner kämpft bis zum letzten Mann»

Die Kreml-Verantwortlichen hingegen würden sich aus der Verantwortung ziehen. «Sie geben uns keine Ausrüstung», beklagt sich Prigoschin. Ausserdem fehle es an Männern. Und: «Das Lumpenpack, das diese Entscheidungen trifft, hat das vor den Müttern der Verstorbenen zu verantworten» – ein klarer Angriff auf den Kreml.

Durch die fehlende Ausrüstung würden mehr Leute sterben als nötig, klagt Prigoschin. Seine Truppen wüssten gar nicht, wie sie sich wehren sollen. Der Wagner-Chef sagt, unter den aktuellen Umständen könnten sie ihre Stellungen nur noch zwei bis drei Wochen halten – dann sei auch der letzte Wagner-Söldner tot.

Prigoschin geht so weit, dass er diejenigen, die in Russland über die Verteilung des Nachschubs bestimmen, des Verrats bezichtigt. «Das, was hier passiert, ist Verrat an Russland und an der russischen Bevölkerung.»

Wieder Stress mit dem Kreml?

Auch wenn Prigoschin die Kritik nicht direkt an Putin errichtet, überrascht deren Härte. Laut dem Institute for the Study of War (ISW) hatten der Kreml und Prigoschin ihre Differenzen aus dem Weg geräumt, die Wagner-Truppe kriegte anscheinend wieder genügend Munition. Unter anderem deshalb, weil die Wagner-Gruppe in der Ukraine erfolgreicher ist als das Militär. Gemäss Experten könnte Prigoschin mit seiner Wutrede versuchen, den Druck auf das Verteidigungsministerium zu erhöhen, um noch mehr Ressourcen zu erhalten.

Der Wagner-Boss ist überzeugt, dass die nahende Frühlingsoffensive der Ukraine schon kommende Woche starten könnte. «Eine Offensive ist unvermeidlich», sagt er in der Sprachnachricht. Ob seine Kämpfer diese abwehren können, bezweifle er.

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