Laut US-Geheimdokument
Putin soll den Krieg noch ein Jahr lang finanzieren können

Wie ein geleaktes Geheimdokument des US-Verteidigungsministeriums zeigt, soll der russische Präsident Wladimir Putin in der Lage sein, den Krieg in der Ukraine noch ein ganzes Jahr lang zu finanzieren. Und das trotz der schweren Last der Sanktionen.
Publiziert: 27.04.2023 um 00:50 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2023 um 07:41 Uhr
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Wie ein durchgesickertes Dokument der US-Geheimdienste zeigt, ist der russische Präsident Wladimir Putin in der Lage, den Krieg in der Ukraine ein ganzes weiteres Jahr zu finanzieren.
Foto: keystone-sda.ch

Bald hält der Ukraine-Krieg seit 15 Monaten an. Obwohl seit Monaten darüber spekuliert wird, dass dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) irgendwann die Mittel ausgehen werden, ist keine Besserung in Sicht.

Wie ein durchgesickertes Dokument der Pentagon-Leaks von Anfang März nun zeigt, dürften die Kämpfe auch noch eine ganze Weile weitergehen. Demnach sei Russland – trotz der Sanktionen – in der Lage, den Krieg in der Ukraine ein ganzes weiteres Jahr zu finanzieren. Das berichtet die «Washington Post».

Russische Eliten werden den Kreml weiterhin unterstützen

Nach Einschätzung der US-Geheimdienste sei es dem Kreml demnach möglich, den Krieg selbst unter der schweren und zunehmenden Last beispielloser Sanktionen fortzuführen.

Auch wenn einige der russischen Wirtschaftseliten mit dem Kurs des Landes in der Ukraine nicht einverstanden sind und die Sanktionen ihren Unternehmen geschadet haben, sei es unwahrscheinlich, dass sie dem Kremlchef die Unterstützung entziehen, heisst es in dem Bericht, der als streng geheim gilt, weiter. Die Eliten werden vermutlich weiterhin die Ziele des Kremls in der Ukraine unterstützen und «Moskau dabei helfen, die Sanktionen zu umgehen».

Zudem versuche der Kreml, mit höheren Unternehmenssteuern, seinen Staatsfonds, verstärkten Importe sowie der Anpassungsfähigkeit der Unternehmen, den wirtschaftlichen Druck abzumildern.

Putin tut Sanktionen nach wie vor ab

Putin und die ihm nahestehenden Personen tun die Auswirkungen der Sanktionen immer noch ab. Anfang des Jahres lobte der Kremlmachthaber gar die Widerstandsfähigkeit der russischen Wirtschaft und erklärte, sie habe die Wachstumserwartungen gar übertroffen.

Die tatsächliche Wirtschaftsdynamik habe sich als besser erwiesen als viele Expertenprognosen, so Putin während eines virtuellen Treffens zur Wirtschaft.

Wie die «Washington Post» weiter schreibt, werden in dem Geheimdokument jedoch andere Faktoren, die Russlands Kampfkraft beeinträchtigen könnten, wie beispielsweise die Ausgaben für Munition und die Notwendigkeit, neue Soldaten zu rekrutieren, nicht behandelt. Auch die Auswirkungen der neu verhängten Sanktionen werden im Bericht nicht diskutiert.

Eine Anfrage der Zeitung beim Weissen Haus um eine Stellungnahme zu dem durchgesickerten Dokument blieb unbeantwortet.

Das Dokument ist Teil der Pentagon-Leaks, bei denen Dutzende streng geheime Dokumente des US-Verteidigungsministeriums in Umlauf geraten sind. Der US-Geheimdienstmitarbeiter Jack Teixeira (21) hatte die Informationen auf einem Discord-Server – einem digitalen Treffpunkt für Gleichgesinnte, oft für Gamer – mit 20 bis 30 Personen geteilt. Später landeten die Dokumente auf Telegram. Teixeira könnten bis zu 15 Jahre Haft drohen. (dzc)

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