Mit 800 Aktivisten
Klima-Kleber wollen Berlin unbefristet lahmlegen

Hunderte Klima-Kämpfer wollen die deutsche Hauptstadt zum Stillstand bringen. Die Übung werden sie angeblich erst abbrechen, wenn die Regierung auf ihre Forderungen eingeht.
Publiziert: 18.04.2023 um 14:08 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2023 um 14:09 Uhr
Protestaktion der Letzten Generation von Anfang April in Berlin.
Foto: AFP

Die Klimagruppe Letzte Generation will versuchen, Berlin mit neuen Protestaktionen auf unbestimmte Zeit lahmzulegen. Zunächst seien von Mittwoch an Störungen im Regierungsviertel der deutschen Hauptstadt geplant, teilte die Gruppe in Berlin mit. Ab kommendem Montag sei geplant, «die Stadt friedlich zum Stillstand zu bringen». 800 Aktivisten hätten sich dafür gemeldet. Der Protest soll erst enden, wenn die Bundesregierung auf die Forderungen der Gruppe eingeht.

Dazu zählt, dass ein Gesellschaftsrat mit gelosten Mitgliedern Massnahmen erarbeitet, damit Deutschland ab 2030 auf fossile Brennstoffe wie Öl, Kohle oder Gas verzichtet. Wissenschaftler und Politiker sind skeptisch, ob dies so schnell möglich wäre.

Die genauen Pläne sind noch geheim

Nötig wäre zum Beispiel ein Ende von Autos mit Verbrennungsmotoren und allen Gas- und Ölheizungen sowie Gas- und Kohlekraftwerken binnen sieben Jahren. Die Klimagruppe geht dennoch von Rückhalt für ihre Forderungen aus.

«Wir werden die Stadt friedlich zum Innehalten bringen», sagte Sprecherin Carla Hinrichs bei einer Pressekonferenz. Was wo und wie geplant ist, hält die Gruppe üblicherweise geheim, zumal die Polizei strikt gegen die illegalen Aktionen vorgeht.

Erwärmung von nicht mehr als 1,5 Grad

Hinrichs bestätigte, dass der Protest unbefristet geplant sei. Die Regierung könne die Blockaden stoppen, wenn sie den Gesellschaftsrat einsetze oder einen Plan zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels vorlege.

Gemeint ist eine globale Erwärmung von nicht mehr als 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Mit den derzeit absehbaren Klimaschutzmassnahmen steuert die Erde nach Einschätzung von Wissenschaftlern auf eine viel stärkere Erhitzung von bis zu 2,8 Grad zu – mit Folgen wie vermehrten Stürmen, Überflutungen, Dürren, Ernteausfällen und Hungersnöten. (SDA)

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